Boot Auswintern & Ansegeln nach Muggia
Nach einem langen und sehr arbeitsintensiven Winter bin ich in der Karwoche alleine nach Lignano gefahren, um unsere NAMBAWAN auszuwintern. Die drei im Inneren des Bootes verwendeten Luftentfeuchter funktionierten wieder gut. Alle Wasserauffangbehälter waren mit je ca. 2 Liter voll. Alles scheint an Bord in Ordnung…
Nachdem die letzten Tage regenfrei waren, konnte ich die Plane in einem gut trockenen Zustand entfernen und zusammenlegen. Am nächsten Tag wurden dann das Deck und das Dingy wieder mal ordentlich geschruppt. Gegen Abend schaute unser Boot dann schon wieder ganz ordentlich aus.
War auch gut so, denn da kam auch schon der erste Besucher an Bord – Mike Bernthaler, ein Freund aus meiner Facebook-Community liegt auch seit dieser Saison in unserer Marina, und wir lernten uns an diesem Abend das erste Mal in Real-Life kennen.
Am nächsten Tag kam dann Mark mit seiner Lebensgefährtin aus der Schweiz, um sich auch die Marina Capo Nord als möglichen Jahresliegeplatz anzusehen. Mark habe ich über das Yacht-Forum kennengelernt. Den beiden gefiel auch auf Anhieb die vorhandene Infrastruktur und so entschieden sie sich, im Juni ihre Hallberg Rassy auch nach Norditalien zu verlegen. Wir sind dann noch gemeinsam ins La Bricola Abendessen gegangen, wo die Wirtsleute es wieder mal sehr gut mit mir meinten. Der in etwa ein Kilo schwere Fisch war für mich alleine…
Gut, nach einem anstrengenden Arbeitstag ohne Mittagessen war das für mich schon zu schaffen 😉
An den nächsten Tagen wurde noch die Genua angeschlagen, das Schiff im Innenbereich weiter gereinigt, auch alle Niro-Teile wieder mal poliert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, oder?
Während des Bunkerns der Grundnahrungsmittel kam ich auf die Idee, auch wieder mal das Auto waschen zu lassen. Die machen hier bei der Esso-Tankstelle in der Stadt nämlich noch eine richtig professionelle Handwäsche zu einem erschwinglichen Preis…
Für 9 EUR ein liebevolle Handwäsche, inkl. trocken ledern, Türstürze trocken wischen und Räder schwärzen. Während der Saison geht dann der Preis bestimmt ein wenig hoch, aber das ist der Service dann bestimmt auch noch wert.
Am Donnerstagabend ist dann nach getaner Arbeit Gerold aus Salzburg angereist. Freitag in der Früh habe ich dann Monika von Pordenone abgeholt. Sie war diesmal mit dem Nachtzug aus Wien angereist. Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns ablegebereit zum Ansegeln nach Muggia und sind zuerst Richtung Slowenien aufgebrochen.
Ansegeln nach Muggia
Schon in der Lagune konnten wir die Segel setzen und sind mit Südwestwind Hart am Wind die Dalbenstraße hinausgesegelt. Während der gemütlichen Überfahrt nach Koper kochten wir uns eine gut wärmende Gemüsesuppe. Ich war an diesem Tag leider wieder mal zu müde oder faul um die Stimmung per Fotos einzufangen. Im Nachhinein ärgere ich mich zwar immer wieder, aber da kann man so etwas leider nicht mehr rückgängig machen…
Nachdem immer noch ein Westsüdwest-Wind wehte, stand ziemlicher Schwell in den Hafen von Koper, sodass wir spontan eine Planänderung durchführten und bis Muggia weitersegelten. Wir hatten zwar schon alle Segel geborgen und die Fender ausgebracht und mussten jetzt leider nochmals die Fender klarieren und erneut die Segel setzen. Gut geschützt hinter der Mole vom Stadthafen Muggia ließen wir den Anker im weichen Ankergrund fallen. Vom Timing her passte es wieder mal genau zu Sonnenuntergang. Damit die Tradition nicht abreißt, gab es natürlich ein Anlegebier. Die Standheizung lief dazu natürlich auf Hochtouren. Danach wasserten wir unser Dingy und fuhren auf eine gute Pizza an Land.
Während der Nacht frischte wie angekündigt der Wind aus Nordost auf und wurde von Stunde zu Stunde stärker. Wir wetterten dann bis Montag auf dem Ankerplatz vor Muggia ab. Nicht, dass wir uns nicht segeln trauten – aber wir hatten mit Lothar Weber einen Termin hier in Muggia ausgemacht. Wir wollten gemeinsam die Segel vermessen, damit die neuen Segel optimal auf unsere NAMBAWAN passen. Aber bei den Spitzen von über 40 Knoten Wind war es auch am Ankerplatz unmöglich, die Segel zu vermessen. Wir vertrieben uns also die Tage mit kleinen Spaziergängen in Muggia, kennen nun jede Cafeteria und wohl auch jede Bar.
Bei diesem Wetter konnten wir endlich mal den von BLUNT Umbrellas gesponserten sturmsicheren Regenschirm testen. Zuerst mal aus der edlen Transportverpackung auspacken…
Danach ruderten wir an Land. Das war bei dem Wind ganz schön abenteuerlich! Hier noch ein paar Bilder während des Spaziergangs in Muggia, natürlich mit dem sehr stabil ausgeführten BLUNT Mini+ sturmsicheren Schirm …
Also der Schirm hat sich hier bei stürmischen Wind echt schon bewährt und wird daher einen fixen Stauraum an Bord bekommen. Hoffen trotzdem, dass wir ihn nicht zu oft brauchen 😉
Hier sieht man übrigens im Hintergrund auch unsere SY NAMBAWAN vor Anker. Man kann sich übrigens schwer vorstellen, welche großen Wellen sich hier in der Bucht bei der doch recht starken Bora aufbauen konnten. Teilweise spritzte die Gischt der an der Bordwand aufschlagenden Wellen komplett über das Boot. In der Nacht beim Schlafen war es oft heftiger als bei einer richtigen Nachtfahrt. Hier noch ein Bild von unserem Ankerplatz in Muggia auf Google Maps.
Erst am Ostermontag konnten wir die Segel mit Lothar vermessen. Wir nahmen dabei immer die derzeitigen Originalmaße und die maximal möglichen Maße laut Rigg-Naturmaß. Hier beim Maß nehmen der alten Genua…
Am Montagnachmittag machten wir uns dann wieder auf den Weg retour nach Lignano. Mit wechselnden Winden segelten wir bis zur Marina Aprilia Marittima retour…
Erst bei der letzten Kurve vor der Marina mussten wir den Motor starten und die letzten paar Kabellängen in die Box motoren…
Vom Timing her passte es wieder mal genau. Nachdem das Boot vertaut war, wurde es dunkel und wir freuten uns auf eine heiße Dusche, bevor wir den gelungenen Segeltag mit einem Abendessen im Casa Ippolito ausklingen ließen.
Am Dienstagvormittag reiste dann Gerold ab und Monika und ich reinigten noch das Boot von der Salzkruste, die sich am Ankerplatz angelegt hatte. Da die Rettungsinsel und die aufblasbaren Lifebelts nun auch schon zum erstenmal gewartet werden mussten, nahmen wir die nach Österreich mit und gaben sie in Gratkorn bei Paju-Nautik zur Wartung ab.
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