Segeln Ionisches Meer

Die Bucht von Navarino – Natur trifft Geschichte

Der Ort Pylos im Süden der Westküste des Peloponnes ist vielen besser unter seinem mittelalterlichen Namen Navarino bekannt. In der Bucht von Navarino (Google-Maps) fand 1827 die letzte große Seeschlacht ausschließlich mit Segelschiffen statt, bei der eine Flotte von englischen, französischen und russischen Schiffen in vier Stunden heftigem Kampf 55 von 82 Schiffen der türkischen Kriegsflotte vernichtete. In dieser historischen Schlacht erlangte Griechenland nach jahrelangem Aufstand seine Unabhängigkeit von den Türken.
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Das Einfahren in diese geschichtsträchtige Bucht auf eigenem Kiel hat seinen ganz besonderen Flair.

Die Bucht von Navarino ist durch die vorgelagerte langgestreckte Insel Sphaktiria gut geschützt und bietet einen sicheren Ankerplatz. Auf der Insel findet man einige Denkmäler für Sieger und Opfer der Seeschlacht. Daneben liegt das Inselchen Pylos, ein Felsenriff mit einem Durchbruch, der wie ein gotischer Torbogen aussieht und vom Boot aus ein sehr nettes Fotomotiv abgibt. Ein Denkmal für die gefallenen englischen Seeleute steht auf dem winzigen Inselchen Chelonaki mitten in der Bucht.
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Wir selbst hatten leider noch keine Zeit den Ort Pylos (Google-Maps) zu erkunden, obwohl er mit seiner gut geschützten Marina ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge ins Hinterland wäre und der Ort selbst mit seiner venezianischen Festung absolut sehenswert ist.

Idyllischer Ankerplatz in der Bucht von Navarino

Wir ankerten bis dato ganz im Inneren der Bucht (Google-Maps) gegenüber der Lagune, ein wunderbar geschützter weitläufiger Ankerplatz mit gutem Ankergrund, der auch im August kaum frequentiert ist und absolute Ruhe bietet.
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Rundwanderweg zur Festung Paleo Kastro, zur Ochsenbauchbucht und der Höhle des Nestors

Von dort aus stiegen wir zur Festung Paleo Kastro auf, die von den Franken erbaut und später von den Türken eingenommen wurde. Oben angekommen genießt man einen wunderschönen Ausblick auf die Ochsenbauchbucht (Ormos Voidhokoilia) sowie auf die Bucht von Navarino.
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Wer mit festem Schuhwerk und Trinkvorräten ausgestattet ist, sollte sich den Abstieg zur Ochsenbauchbucht nicht entgehen lassen. Die Bucht zählt mit ihrer fast kreisrunden Form zu den berühmtesten Stränden Messeniens und bietet feinsten Sandstrand und glasklares türkisfarbenes Wasser. Beim Abstieg zur Bucht empfehlen wir einen Blick in die Höhle des Nestor zu werfen, wo der sagenhafte Herrscher von Pylos angeblich seine Rinder untergebracht hatte.
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Retour zum Ankerplatz führt ein kleiner zum Teil etwas sumpfiger Pfad direkt am Ufer der angrenzenden Lagune entlang.

Wir hoffen, Ihr habt durch unseren Törnbericht einen guten Überblick über die Bucht von Navarino gewinnen können. Wenn Ihr noch Fragen oder Anmerkungen dazu habt, schreibt gerne einen Kommentar am Ende der Seite. Wir freuen uns natürlich, wenn Ihr den Reviertipp in Euren sozialen Medien teilt. Hier noch ein paar interessante weiterführende Links.

Empfohlene Revierführer und Seekarten rund um den Peloponnes

Wir haben so ziemlich alle gängigen Hafenhandbücher und Revierführer vom ionischen Meer. Folgende Literatur der Region verwenden wir persönlich gerne und können sie Euch auch guten Gewissens weiterempfehlen…

Hafenguide Griechenland 1* von Per Hotvedt, beinhaltet folgende Seegebiete: Albanien, Ionisches Meer inklusive Peloponnes, Golf von Korinth, der Küste von Athen einschließlich des Saronischen Golfs. Der sehr umfangreiche Hafenguide ist zwar teuer aber sein Geld wert. Durch die Luftaufnahmen aller beschriebenen Häfen und Ankerbuchten und die dazugehörenden Hafenpläne weiß man vorher schon genau, ob der angestrebte Ort auch den Wünschen der Mannschaft entspricht.

Seekarten* von Imray für das Ionische Meer. G12, G121, G13, G14, G15 und G16 sind bei uns alle als Backup neben den elektronischen Seekarten am Schiff vorhanden.

Peloponnes Reiseführer* von Hans-Peter Siebenhaar. Wir schätzen die Reise- und Wanderführer vom Michael Müller Verlag sehr – speziell deren individuelle Wandertipps.

Yachtcharter

Für eine Umrundung des Peloponnes empfehlen wir Euch als Ausgangs- und Endmarina Lefkas oder Athen und Umgebung. Beide Destinationen sind gut per internationaler Fluganbindung erreichbar.

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Monika

Monika

Seit über 20 Jahren der Faszination Segeln erlegen. Segeln gibt mir Zeit, Kraft und Ruhe, zeigt mir Grenzen und eröffnet Möglichkeiten zu Entschleunigung und Selbstreflexion. Ich mag es von den Kräften der Natur stets herausgefordert zu werden und im Einklang mit der Natur zu leben.

4 Comments

  1. 26. April 2017 at 16:26 — Antworten

    Wow, beeindruckende Bilder.
    Wir segeln im Sommer auch das erste Mal rund um Griechenland und sind schon mitten in der Törnplanung.
    Danke für den Tipp mit der Ochsenbauchbucht…hier werden wir sicher einen Stopp einplanen und nach dem Herrscher von Pylos Ausschau halten 🙂

    Liebe Grüße
    Ursula

    • 27. April 2017 at 07:26 — Antworten

      Freut mich, dass Dir unsere Bilder gefallen.
      Wir wünschen Euch einen schönen und abwechslungsreichen Törn.

      Fair Winds,
      Markus

  2. Holger Dieske
    6. Februar 2017 at 19:08 — Antworten

    Schöne Bucht, die Einfahrt an den Felsen vorbei ist schon toll. Ich kam vor ein paar Monaten nach einem Nachttörn von Zakinthos in der früh nach Sonnenuntergang rein und fand es atemberaubend. Es soll ja noch Abenteurer geben, die im Schlamm der Bucht nach dem Goldschatz des gesunkenem türkischen Flaggschiffs suchen, hörte ich im Ort 🙂
    Der Ort ist ganz nett, der Hafen (Marina nördlich des Ortes, 10 min zu Fuss) ist nicht so der Brüller. Innen fast nur durch einheimische Boote belegt, recht chaotisch, man kann schauen ob man sich irgendwo reinquetschen kann (Vorsicht, viel Zeugs auf dem Grund) Einlaufen Steuerbord gibt es ein Kai wo man längseits gehen kann. Hinter einem aufgebrachten Flüchtlingsboot ist Platz für so um die 7 oder 8 Yachten. Keinerlei Versorgung. Tankwagen Diesel kann man ordern, kommt aber nicht wegen 100 Liter. Es stinkt auch ziemlich nach verfaulendem Abfall überall. Besonders lustig: einfahrend auf der backbordseitigen Mole hängt immer so ein verlotterter Freak rum und trinkt Bier. Wenn du nun reinkommst und am Kai längseits gehst, kommt er langsam rübergeschlappt, zieht ein schmieriges altes Notizbuch aus der Tasche, murmelt was von Name, Flag, Lenght und last Port und tut so als ob er es in das Buch kitzelt. Dann guckt er wichtig und sagt five Euro. Er ist aber gar kein Offizieller, kauft sich nur ein Bierchen dafür
    Ich hab ihm den Fünfer gegeben, fand ihn lustig. Andere nicht.

    • 6. Februar 2017 at 19:24 — Antworten

      Danke Holger für Deine guten und interessanten Inputs. Ja von dem inoffiziellen Marinero habe ich auch schon einige Geschichten gehört, die sich aber sehr gut mit Deinen Erlebnissen decken!

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