Ein Gourmet Segeltörn durchs Mittelmeer
Eigentlich war der Törn als eine Art Ausbildungs- und Meilentörn von Sardinien über Pantelleria nach Malta gedacht. Da meine gesamte Crew aber viel Wert auf gutes Essen und die dazupassende Getränkebegleitung legt, ist aus dem zwei Wochen langen Oneway-Törn ein wahrer Gourmet Segeltörn geworden. Ganz nebenbei wurde die zuerst geplante Strecke noch um einiges länger, da wir bis zu den südlichsten italienischen Inseln Lampedusa und Linosa gesegelt sind. Wir genossen dabei das gute italienische Essen und das Segeln gleichermaßen. Und das am Besten Tag und Nacht!
Samstag, 16.06. Check in und Bordeinweisung in Cagliari
Bis am späten Nachmittag trudelte meine neue dreiköpfige Crew in der Marina del Sole ein. Dies war der erste richtig warme Sommertag der Saison. Zu diesem Anlass gab es gleich mal als erstes ein kühles Bier zur Begrüßung an Bord der NAMBAWAN. Die Kojen wurden bezogen, danach erfolgte für alle eine detaillierte Bordanweisung. Als das alles erledigt war, machten wir uns auf in die Altstadt um dort zu Abend zu essen. Im Marina-Viertel wurden wir schließlich fündig. Zum Start gab es Thunfisch-Tartar, danach Spaghetti Vongole und danach nochmals einen Thunfisch im Sesammantel.
Nach dem perfekten kulinarischen Start gab es auf dem Weg nach Hause noch ein unwiderstehlich gutes Eis in der Gelateria Peter Pan (Google-Maps) nahe dem Stadthafen.
Sonntag, 17.06. Überfahrt (150 sm) von Sardinien nach Marettimo auf den Ägadischen Inseln
Nachdem Wind und Wetter für unsere Überfahrt Richtung Sizilien gerade gut passten, beschlossen wir, gleich nach dem Frühstück direkt Kurs Richtung Ägadische Inseln zu nehmen. Eigentlich wollten wir heute nur einen Warming up Schlag an die Südostküste von Sardinien machen. Um bei dem leichten, achterlichen Wind nicht motoren zu müssen, setzten wir gleich mal den Wingaker.
Das Wetter war auf unserer Seite. Es hatte sich also ausgezahlt, gleich direkt Richtung Sizilien zu segeln. Wir konnten die gesamten 150 Seemeilen unter Segeln zurücklegen. Hier ein paar Impressionen von der Überfahrt…
Am frühen Abend des nächsten Tages erreichten wir die westlichste Insel der Ägaden. Hier kam bereits die Insel Marettimo in Sicht…
Im Nordosten der Insel, in der sogenannten Cala Manione (Google-Maps) legten wir einen kurzen Badestopp ein. Für einen Landgang und die Besichtigung des Castello di Punta Troia auf der Halbinsel blieb leider keine Zeit. Das machte aber nichts, denn ich hatte das Kastell ohnehin schon mal bei einem früheren Aufenthalt besichtigt. Diesmal waren wir alle von der ziemlich ruppigen Überfahrt müde und auch Hunger kam langsam bei uns allen auf.
So motorten wir also nach dem Baden die letzte Meile die Küste entlang bis zum Inselhauptort Marettimo, wo wir den Anker vor der Hafeneinfahrt (Google-Maps) fallen ließen.
Gleich danach ging es mit dem Dinghy an Land, denn der Magen knurrte bereits bei allen. Wir waren alle stolz und zufrieden, dass wir die eineinhalb Tage lange Überfahrt so gut gemeistert hatten. Um unserem Motto “Gourmet Segeltörn durchs Mittelmeer” gerecht zu werden, gab es wieder mehrere Gänge leckeres Essen.
Nach einem Absacker in der von Einheimischen geführten Hafenkneipe ging es zurück aufs Boot. Müde aber zufrieden fielen wir in unsere Kojen.
Dienstag, 19.06. Segeln und Wandern in den Ägadischen Inseln
Heute wurde erst einmal gemütlich ausgeschlafen. Nach den letzten eineinhalb Tagen durchgängig unter Segeln hatten wir uns das redlich verdient. Nach dem Aufstehen setzte ich mit Ignaz nochmals in das kleine urige Dörfchen Marettimo über, um frisches Brot und Gebäck zu kaufen. Ich mag dieses abgelegene Dorf einfach…
Erst am Nachmittag gingen wir Anker auf und setzten die Segel. Die nur 12 Seemeilen östlich gelegene Insel Favignana soll unser heutiges Tagesziel sein. Mit 15 Knoten Nordwestwind ging es gemütlich mit achterlichem Wind hinüber zur Nachbarinsel. Das waren ideale Bedingungen, um die Zeit für die Überfahrt für eine kleine Zwischenmahlzeit zu nutzen.
Wir haben uns an der Südküste, im Lee der kleinen Halbinsel Punta Longa einen Ankerplatz (Google-Maps) auf ca. 5 Meter Wassertiefe gesucht. Im Anschluss ging es mit dem Dinghy gleich wieder an Land.
Wir machten uns auf den Weg in den Hauptort der Insel Favignana. Dieser ist ca. 1,5 Kilometer lang. Die Insel ist bekannt für guten Thunfisch. 2007 fand dort die letzte Mattanza statt. Dies ist ein Thunfischfang im großen Stil. Es ist also noch gar nicht so lange her, dass der Thunfischfang und die Verarbeitung ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Insel und deren Bewohner waren. Auch heute gibt es noch viele Produkte aus Thunfisch in den Feinkostläden zu kaufen. Vorwiegend in Dosen.
Am Hauptplatz (Piazza Madrice) sind wir dann wieder einmal zu einem guten Abendessen eingekehrt.
In dem für frischen Fisch bekannten Küstenort Favignana stand natürlich auch wieder Fisch auf dem Speiseplan… Wir wurden also unserem Gourmetsegeltörn durchaus gerecht.
Mittwoch, 20.06. Gourmet Segeltörn: Wandern, Segeln und Schlemmen
Heute sind wir im Gegensatz zu gestern schon sehr früh aus unseren Kojen, denn wir haben viel vor! Zuerst steht der 302 Meter hohe Monte Santa Caterina auf dem Programm. Diesen wollten wir noch vor Beginn der Mittagshitze bestiegen haben.
Ein schöner und gut ausgebauter Fußweg führt hinauf bis zum Kastell Santa Caterina. Wenn der Aufstieg auch schweißtreibend ist, die Aussicht lohnt sich…
Hier nochmals ein Blick Richtung Westen zur Insel Marettimo…
Da wir ja auf einem Gourmetsegeltörn waren, kauften wir auf dem Weg zurück zum Boot frisches Gemüse und Obst bei den ortsansässigen Gemüsebauern. Das Basilikum wurde sogar vor unseren Augen frisch geerntet. Es hat fantastisch geschmeckt.
Zurück auf dem Boot, freuten wir uns zuerst einmal auf eine Runde Schwimmen – danach ging es Anker auf. Nachdem für die nächsten Stunden wenig Wind und Welle zu erwarten war, kochten wir “Unter Segeln”. Es gab Naturschnitzel mit Reis und Salat. Chefkoch war diesmal Ignaz, und es schmeckte uns allen vorzüglich.
Ich habe Euch noch gar nicht gesagt, wo es heute überhaupt hin geht. Es geht nach Pantelleria – dies ist eine sehr schöne und vielseitige Insel, auf der ich vor einigen Jahren schon einmal bei einem Törn rund um Sizilien halt gemacht hatte. Damals passte aber leider das Wetter gar nicht für einen längeren Aufenthalt. Das wollen wir diesmal nachholen. 70 Seemeilen sind es nach Pantelleria, das würde eine Nachtansteuerung bedeuten. Wir werden uns später nochmals die Hafenhandbücher genauer anschauen, ob so eine Nachtansteuerung klug ist, oder ob wir später einfach den Speed aus dem Boot raus nehmen und uns treiben lassen, und erst nach Tagesanbruch die Ansteuerung machen.
Am frühen Abend hatten wir unser Naturschnitzel verdaut, und es war Zeit für meine kulinarische Überraschung an Bord. Eine von mir selbstgemachte Obsttorte. Diese wurde von uns vieren auf einen Schlag komplett weggeputzt. 🙂
Nachdem das Küstenhandbuch eine Ansteuerung von Porto Pantelleria in der Nacht aufgrund der vielen Über- und Unterwasserfelsen als nicht ratsam einstuft, refften wir ca. 10 Seemeilen vor der Hafeneinfahrt die Segel und ließen uns nur noch treiben. Die Wacheinteilung der Crew wurde natürlich weitergeführt – der Rest der Crew konnte aber auf offener See ruhig schlafen. Erst in den Morgenstunden nahmen wir dann Kurs auf den Haupthafen von Pantelleria im Nordwesten der Insel.
Jetzt am Tag war die Ansteuerung des Hafens natürlich einfach und übersichtlich. Während wir auf der Suche nach einem passenden Liegeplatz waren, legte gerade eine andere Fahrtenyacht ab – so konnten wir deren Liegeplatz (Google-Maps) gleich übernehmen. Auch der Marinero war vor Ort und übernahm unsere Heckleinen, sodass meine Crew nur die Muringleine am Bug belegen musste. Die 40 EUR pro Nacht für den Liegeplatz fanden wir angemessen. Nachdem wir hier gut und sicher lagen, stand einem ausgiebigen Landausflug um die Insel nichts mehr im Wege. Dafür liehen wir uns spontan und unkompliziert zwei Motorroller aus.
Donnerstag, 21.06. Inselrundfahrt mit dem Motorroller rund um Pantelleria
Eine schöne und noch ziemlich unberührte Naturlandschaft erlebten wir bei unserem Tagesausflug um die Insel. Hier ein paar Impressionen dazu. Wir haben die Insel gegen den Uhrzeigersinn umrundet…
Hier (Google-Maps) hat es uns persönlich am Besten gefallen. Da werden wir am nächsten Tag auch nochmals mit dem Boot vor Anker gehen.
Es gibt einen grünblau schimmernden See im Inneren der Insel. Dieser wird auch “Spiegel der Venus” genannt. Dort mussten wir natürlich unbedingt auch vorbei schauen…
Die Tour auf unseren Motorrollern war einfach genial! Das Schöne an solchen Rollern ist es ja, dass man immer und überall kurz stehen bleiben kann um die schöne Aussicht zu genießen oder wie in meinem Fall, schnell ein paar Bilder für die Stimmung einzufangen. Heute ist Sommersonnenwende. So haben wir den Abend in einer einfachen Hafenkneipe in Pantelleria-Stadt ausklingen lassen und einen wunderschönen Sonnenuntergang genossen…
Freitag, 22.06. Der Gourmet Segeltörn geht weiter…
Den Freitagmorgen im Hafen mit Wasser- und Stromanschluss nutzten wir, um das Boot im Innen- und Außenbereich zu reinigen. Danach umkreisten wir die Insel Pantelleria partiell im Uhrzeigersinn. Nach ca. 9 Seemeilen ließen wir den Anker in der Bucht Cala Levante (Google-Maps) fallen und relaxten hier in dieser wunderschönen Bucht, die wir bereits am Vortag bei unserem Ausflug mit den Rollern entdeckt hatten.
Hinweis: Die Insel Pantelleria gehört zum Naturschutzgebiet Orientata. Daher muss man hier mind. 100 Meter von der Küstenlinie Abstand halten. Es ist weder das Befahren, noch das Ankern innerhalb dieser Linie erlaubt. Das ist bei einer Insel mit vulkanischem Ursprung gar nicht so einfach, da die Wassertiefen rasch zunehmen. Die Guardia Costiera hatte uns am Nachmittag aufgefordert, die 100 Meter Abstand einzuhalten, und so mussten wir ein wenig weiter draußen nochmals neu vor Anker gehen.
Wir genossen unseren Relax- und Badetag an Bord sehr und sind erst als bereits die Sonne unterging, an Land gefahren. Auf diesem Bild seht ihr unsere SY NAMBAWAN wieder einmal ganz alleine vor Anker.
Wir hatten bei unserem Ausflug mit den Rollern nicht nur die schöne Ankerbucht ausfindig gemacht! Passend zu unserem Gourmet Segeltörn durchs Mittelmeer entdeckten wir auch ein sehr gutes Restaurant. Das Le Cale (Google-Maps) können wir Euch wirklich sehr empfehlen. Die Stimmung auf der Terrasse, der liebevolle Service und die Qualität der Speisen harmonieren an diesem wundervollen Ort hervorragend.
Wie ihr Euch anhand der Bilder vermutlich vorstellen könnt, haben wir hier im Restaurant Le Cale exzellent gespeist.
Samstag, 23.06. Auf nach Lampedusa, zum südlichsten Punkt Italiens
Bereits um 4:00 Uhr morgens sind wir Anker auf gegangen um den angesagten Wind gegen Süden zu nutzen. Leider hielt sich der Wind nicht ganz an die Vorhersage, und so mussten wir dann dreiviertel der Strecke (in Summe 75 Seemeilen) motoren. Durch das schöne Wetter und die zum Teil spiegelglatte See, war die Überfahrt trotzdem sehr angenehm und schön. Bereits zwölf Stunden später war schon wieder Land in Sicht – Lampedusa wir kommen!
Als wir die Südküste Lampedusa entlang gefahren sind, wurden wir von der ortsansässigen Guardia Costiera auf offener See kontrolliert. Aber dies nur per Funkkontakt, ohne dass Behörden unser Boot betreten mussten. Wir hatten vermutlich seriös genug ausgesehen. 😉
Im Südosten der Insel Lampedusa, der sogenannten Turtle Marina nahmen wir uns am Schwimmsteg (Google-Maps) einen freien Liegeplatz. Der freundliche Marinero half uns beim Anlegen. Die geforderten Preise für eine Übernachtung waren aber für uns schlicht nicht akzeptabel. Nach längeren Verhandlungen mit der doch recht sympatischen Süditalienerin konnten wir uns aber auf einen für beide Seiten vernünftigen Preis einigen. Ich nenne hier jetzt absichtlich keinen Preis für den Liegeplatz, da sich diesen jeder selber aushandeln soll.
Nun waren wir natürlich alle sehr gespannt, welche Atmosphäre auf der Insel wohl herrschte. Denn wie viele andere von Euch kannten wir die Insel bis dato auch nur von den recht negativen Schlagzeilen durch die vielen auf der Insel gestrandeten Flüchtlinge in den letzten Jahren. Auch das Essen und Einkaufen gehen sollte wohl nach den uns vorliegenden Informationen sehr teuer sein.
Doch uns zeigte die Insel ein ganz anderes Gesicht. Alles war sauber und lief gesittet ab. Der Hauptort Lampedusa zeigte sich als ein internationaler Touristenort mit eher hochwertiger Klientel. Hier ein paar Stimmungsbilder…
Uns allen hatte es dann hier so gut gefallen, dass wir beschlossen, noch einen zweiten Tag zu bleiben. Auch die Vorurteile, dass man hier nur teuer die Bordvorräte aufstocken kann, haben sich nicht bewahrheitet. Das Preisniveau im dortigen Supermarkt war wie sonst in Italien üblich. Nachdem wir daraufhin mehr gekauft hatten, lieferte uns der Supermarkt unseren gesamten Einkauf komfortabel und kostenfrei ans Boot. Wir waren begeistert und stärkten uns danach gleich mit landestypischen Spezialitäten…
Montag, 25.06. Thunfischfang und Wandern auf der Insel Linosa
Doch irgendwann mussten wir dann auch wieder weiter. Zeitig in der Früh am nächsten Tag um 04:50 Uhr legten wir vom Schwimmsteg der Turtle Marina in Lampedusa ab und nutzten das erste Licht des Tages um in küstennaher Fahrt die Insel zu umrunden…
Die ersten Stunden des Tages waren wir unter Motor unterwegs – eine Gewitterzelle mit teilweise starkem Regen zog über uns hinweg – durch das Gewitter frischte auch endlich der Wind auf, sodass wir die Segel setzen konnten. Natürlich kam er wieder einmal genau von vorne, sodass wir Richtung Linosa aufkreuzen mussten. Die Schleppangel war natürlich schon länger ausgelegt, und plötzlich rauschte die Angelschnur aus. Schnell refften wir die Genua weg, um Fahrt aus dem Boot zu nehmen und versuchten danach mithilfe der richtigen Nutzung von Rutenaktion und Rollenbremse den Fisch müde zu machen. Schlussendlich kann ich den Thuna mit einer Gaff sicher auf das Boot hieven und danach schnell mit einem großen spitzen Messer töten, sodass der Fisch möglichst wenig leiden muss.
Durch den erfolgreichen Thunfischfang steht die ganze Crew ordentlich unter Adrenalin, und so segeln wir weiter Richtung Linosa. Dort angekommen, mussten wir uns nach dem Ankermanöver (Google-Maps) erstmals alle ein wenig sammeln. Der Fischfang setzte der Crew und mir doch ein wenig zu – aber so soll es ja auch sein. Wir fischen ja auch nur, wenn wir wirklich Bedarf an Fisch haben.
Danach war schwimmen und schnorcheln im glasklaren Wasser angesagt, bevor wir uns im Cockpit zu einem schon recht späten Brunch einfanden. Gestärkt ging es im Anschluss auf Landerkundung. Es gehört bei unseren Törns einfach dazu, zu segeln und wandernd das Hinterland zu erkunden.
Nach einer ausgedehnten Wanderung im Hinterland auf gut gepflegten und markierten Wanderwegen stand für uns fest, die kleine und eher unbekannte Insel Linosa weit im Süden Italiens ist definitiv eine Reise wert.
Nachdem es mir hier so gut gefallen hat, werde ich die Insel auch im nächsten Jahr nochmals ansteuern. Ich werde sogar noch einen eigenen Blogartikel über Linosa erstellen.
Erst am frühen Abend sind wir wieder zurück aufs Boot gefahren. Wir waren immer noch ganz aufgedreht von den vielen Erlebnissen und so beschlossen wir eine Nachtfahrt Richtung Malta zu machen. Schnell wurde nochmal ins kühle Nass gesprungen, um den Staub und Schweiß des Tages von den Körpern zu waschen und dann ging es auch schon los.
Kochen wollten wir während der Fahrt – das stellte sich aber sobald wir aus der Abdeckung der Insel heraus waren, als keine sehr gute Idee heraus. Viel zu groß war der Schwell, und die Krängung des Bootes nahm immer noch zu, nachdem der Wind von Stunde zu Stunde immer mehr auffrischte. So aßen wir fangfrisches Tuna Carpaccio. Die Tuna-Steaks gibt es halt dann erst morgen!
Mit schönem Halbwind segelten wir den ca. 70 Seemeilen langen Schlag Richtung Malta durch eine sternenklare Nacht.
Dienstag, 26.06. Einklarieren in Malta und Relaxen in einer Ankerbucht
Bereits um 08:10 Uhr machten wir nach einer Vorankündigung durch Funk in Gozo am Schwimmsteg der Marina Mgarr (Google-Maps) fest, um die Einklarierungsformalitäten durchzuführen. Kurz darauf war alles erledigt, und die netten Marineros erlaubten uns einen kurzen zusätzlichen Ausflug auf der Insel. Wir wollten frisches Brot und Gemüse kaufen, dafür mussten wir aber auf den Hügel der Stadt laufen. Erst dort oben befindet sich ein gut sortierter Supermarkt. Ein paar Crewmitglieder begleiteten mich bei dem schweißtreibenden Ausflug zum Supermarkt (Google-Maps). Komischerweise gibt es auf ganz Malta nur sehr wenige größere Supermärkte. Der Supermarkt auf dem Hügel gehört zu einem unserer Lieblingsläden.
Eigentlich wollten wir den Nachmittag gemütlich vor Anker in der Blue Lagoon (Google-Maps) auf der Westküste von Comino verbringen. Aufgrund des starken Westwinds (25 Knoten) sind wir nach dem Einkauf unseres Proviants dann doch lieber in die gut geschützte Mellieha Bucht (Google-Maps) im Nordosten von Malta weitergesegelt. Hier hatten wir einen gut geschützten Ankerplatz und alle freuten wir uns jetzt auf selbst zubereitete Tunasteaks…Ganz im Sinne unseres Gourmet Segeltörns.
Die restlichen Tage des Gourmet Segeltörns verbrachten wir noch in verschiedenen Buchten entlang der Ostküste von Malta. Die einzelnen Inseln des gesamten Malta Archipels stelle ich aber in weiteren Blogbeiträgen vor.
Bei dem zweiwöchigen Oneway Meilentörn von Sardinien nach Malta legten wir insgesamt 447 Seemeilen zurück. 301 Seemeilen davon unter Segeln – das sind ziemlich genau zwei Drittel der Meilen unter Segeln. Danke nochmal Elke, Ignaz und Michael für die schönen gemeinsamen Stunden. Ich freue mich, wenn Ihr wieder einmal auf einen Törn mitkommt!
Hier noch ein Videozusammenschnitt von Michael – danke für’s Einfangen und Zusammenstellen der Erlebnisse…
Wir hoffen, Ihr habt durch unseren Törnbericht einen guten Überblick über unsere Art UNTER SEGELN zu Reisen bekommen. Wenn Euch die Reportage über unseren Gourmet Segeltörn gefallen hat, dann freuen wir uns sehr über ein Like. Habt ihr Fragen zur bereisten Gegend oder einer der abgebildeten Gerichte, dann schreibt dies gerne in die Kommentare.
Empfohlene Revierführer und Seekarten für einen Segeltörn durchs Mittelmeer
Wir haben so ziemlich alle gängigen Hafenhandbücher und Revierführer von der beschriebenen Gegend. Folgende Literatur verwenden wir persönlich gerne und können sie Euch auch guten Gewissens weiterempfehlen…
Küstenhandbuch Italien: Ventimiglia – Brindisi, mit Sardinien, Sizilien und Malta* von Rod Heikell
Dieser Revierführer ist das unverzichtbare Standardwerk für jeden Yachtsegler in italienischen Gewässern. Es beschreibt sämtliche Küsten und Inseln Italiens und ist so dem Yachteigner oder Charterskipper ein zuverlässiger Begleiter vor und während des Törns. Genaue Informationen zu sämtlichen Häfen und Ankerplätzen werden ergänzt durch wichtige Informationen zu Formalitäten und Vorschriften, Klima, Wetter, Land und Leuten.
Törnführer Korsika – Sardinien – Elba* von Klaus-Jürgen Röhring
Korsika, Sardinien, Elba: Häfen und Küsten von oben* von Martin Muth
Ein Bildband mit schönen Luftaufnahmen und Ansichten von Korsika, Sardinien und Elba. Der Bildband hat uns geholfen, die schönsten Plätze entlang der Küste einfacher zu finden. Leider ist das Buch sehr unübersichtlich aufgebaut. Trotzdem war der Bildband für unsere Reise sehr hilfreich.
Sardinien Reiseführer* von Eberhard Fohrer. Individuell Reisen mit vielen praktischen Tipps, nennt sich der kompetente und übersichtlich gestaltete Reise- und Wanderführer vom Michael Müller Verlag
Sizilien Reiseführer* von Thomas Schröder. Wir schätzen die Reise- und Wanderführer vom Michael Müller Verlag sehr – speziell deren individuelle Wandertipps.
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