Segeln Ionisches Meer

Kreuzen von Preveza über Parga und Paxos nach Korfu

Am Montagmorgen haben wir um 9:10 Uhr den Anker gelichtet und Segel gesetzt. Mit wenig Wind segelten wir das letzte Mal in dieser Saison aus dem Ambrakischen Golf hinaus. Vorbei an Preveza Stadt, die gerade von der noch tief stehenden Morgensonne ins beste Licht gerückt wurde…preveza-hafen

Quer gegenüber befinden sich die drei aneinander gereihten Marinas und der Flughafen, den man von dort locker zu Fuß erreichen kann…preveza-marinas

Von nun an hieß es aufkreuzen nach Parga. Wie ihr seht, geht es auch ganz gut dahin… hart-am-wind-richtung-parga
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Bereits um 17:25 Uhr ließen wir nach 38 zurückgelegten Seemeilen in der nördlicheren Bucht vor Parga den Anker fallen und machten uns nach einem erfrischenden Bad auf den Weg in die gut erhaltene Altstadt. Zuerst mir dem Dingy an den Strand und dann weiter zu Fuß Richtung Burg. Wieder mal eine ziemlich kitschige Kulisse, oder?parga-strand parga-ankerbucht-strand

Wir haben dann an der Anhöhe eine für uns passende Taverne gefunden und wieder mal gut und landestypisch Abendgegessen…parga-taverne

Im Anschluss sind wir noch die engen und steilen Gassen Richtung Fährhafen-Mole hinunter spaziert – nachdem die Gassen und Bars aber alle wegen der Hauptsaison hoffnungslos überfüllt waren, sind wir bald wieder retour zu unserer Nambawan spaziert und haben den erfolgreichen Segeltag mit einem traditionellen Absacker im Cockpit ausklingen lassen…

Dienstag, 19.08.
Jetzt vertrödeln wir die Vormittage immer mehr – ein Zeichen, dass wir ab nun so richtig in der Entspannungs- bzw. Erholungsphase angekommen sind. Erst um 11:00 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Westen nach Antipaxos. Nachdem die beiden nordöstlichen Buchten wie befürchtet hoffnungslos überfüllt waren, motorten wir weiter in eine ruhigere Bucht an der Nordwestseite der Insel Antipaxos
Hier auch noch ein Törnbericht über unsere Highlights von der Insel Antipaxos.
antipaxos-badebucht antipaxos-badebucht-westkueste

Am späten Nachmittag motorten wir weiter nach Gaios auf der Insel Paxos. Hier im Bild die seichte Südeinfahrt und ein möglicher Ankerplatz… paxos-gajos-ankerplatz

Wir haben uns dann um 16:30 Uhr von der nördlichen Einfahrt aus in Stellung gebracht – denn ab 17:00 Uhr darf man am Stadtkai römisch-katholisch anlegen. Da in der Hochsaison viel zu viele Boote dort anlegen wollen, muss man schnell sein. Nachdem die letzten Ausflugsboote ihre Leinen losgemacht haben, beginnt das Anlege-Chaos der Freizeitkapitäne. Wir fanden aber ein nettes Plätzchen und unser Anker- und Anlegemanöver klappte auch auf Anhieb. In der Nacht stellte sich unser Liegeplatz als doch nicht mehr so ideal heraus, da bis 3:00 Uhr Morgens sehr sehr laute Musik direkt vor unserem Liegeplatz ausgestrahlt wurde. Bei meinem nächsten Besuch des legendären Inselortes Gaios zur Hauptsaison werde ich lieber ein wenig abseits des größten Trubels in etwa hier ankern.

Mittwoch, 20.08.
Am nächsten Morgen erkundeten wir per Laufschritt wieder mal einen Teil des Küstenabschnitts. Immer wieder traumhaft schön, wenn man seine Joggingrunde so abwechslungsreich gestalten kann…gaios-paxos-laufstrecke-an-der-kueste-entlang

Danach nutzten wir die Gelegenheit der kurzen Wege und bunkerten Wasser, Bier und haltbare Lebensmittel. Um 11:00 Uhr mussten wir wieder von der Hafenmole ablegen, denn nun kommen wieder die vielen Ausflugsboote vom Festland herüber bzw. von Korfu herunter.

Wir hatten an diesem Tag nur eine kurze weitere Etappe bis ans nördliche Ende der Insel Paxos. Ganz gemütlich segelten wir bei leichten Winden die 7 Seemeilen weiter und ankerten in der bereits recht vollen Ankerbucht von Lakka. Gemütlich verbrachten wir den Nachmittag an Bord mit Hafen- bzw. Ankerkino… lakka-paxos-ankerbucht

Am Abend und am nächsten Morgen spazierten wir mehrmals durch die engen Gassen des malerischen Fischerortes und stockten unsere Obst-, Gemüse- und Brotvorräte auf.lakka-paxos-dingy-anlegesteg lakka-paxos-baeckerei

Danach segelten / motorten wir weiter nach Petriti auf Korfu und ankerten vor dem kleinen Fischerhafen. Am Nachmittag erkundeten wir das Wrack des österreichischen Segelbootes, das im Südwesten der Ankerbucht liegt. Wir lernten im Hafen auch noch einen weiteren östereichischen Skipper aus Wien kennen, der mit seiner Yacht schon seit vielen Jahren in der Gegend unterwegs ist.

Freitag, 22.08.
An diesem Morgen war das Deck das erste Mal seit Wochen extrem feucht, und über dem Land gab es Bodennebel. Wir realisieren die ersten sicheren Anzeichen des bevorstehenden Herbstes, was uns im Moment viel zu schnell geht! petriti-korfu-fischerhafen petriti-korfu-hafen-herbststimmung

Am späten Vormittag lichteten wir erneut den Anker und motorten bei Windstille Richtung Norden nach Korfu-Stadt in die uns bestens bekannte NAOK-Marina. Am Weg dorthin begleiteten uns nochmals zwei Delfine. Wahrscheinlich zur Verabschiedung von Monika, die in Korfu am Wochenende nun leider wieder nach Wien zurückfliegen muss. Hier noch ein Bild von der letzten Seemeile unseres genialen griechischen Sommertörns… korfu-naok-marina-kastell-voraus

Harry, der Marinero hat uns wieder einen Liegeplatz an der Innenseite der Mole reserviert, und freut sich, uns wiederzusehen.korfu-naok-marina

Am Abend ließen wir in den gemütlichen Gassen der Innenstadt bei traditioneller griechischer Kost unsere bisherige Reise Revue passieren… korfu-stadtflair

Samstag, 23.08.
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Boot Reinigens & Wartens, Wetter- & Routen Planens und des Bunkerns für den Meilentörn retour nach Lignano.

Drei geniale und abwechslungsreiche Segel-, Wander- und Relaxwochen mit Monika gehen nun leider zu Ende. Ich kann nur sagen, das Segeln hier im ionischen Meer gefällt uns von Jahr zu Jahr besser, und wir werden bestimmt im nächsten Jahr wieder kommen! Danke Monika für die schönen gemeinsamen Stunden zu zweit an Bord und an Land – ich könnte mir keine bessere Capitana wie Dir vorstellen!

Empfohlene Revierführer und Seekarten für das ionische Meer

Wir haben so ziemlich alle gängigen Hafenhandbücher und Revierführer vom ionischen Meer. Folgende Literatur der Region verwenden wir persönlich gerne und können sie Euch auch guten Gewissens weiterempfehlen…

Hafenguide Griechenland 1* von Per Hotvedt, beinhaltet folgende Seegebiete: Albanien, Ionisches Meer inklusive Peloponnes, Golf von Korinth, der Küste von Athen einschließlich des Saronischen Golfs. Der sehr umfangreiche Hafenguide ist zwar teuer aber sein Geld wert. Durch die Luftaufnahmen aller beschriebenen Häfen und Ankerbuchten und die dazugehörenden Hafenpläne weiß man vorher schon genau, ob der angestrebte Ort auch den Wünschen der Mannschaft entspricht.

Charterführer Ionisches Meer* von Andreas Fritsch, beinhaltet das Revier von Korfu bis nach Zakynthos. In mehreren Routenvorschlägen werden die Highlights der Gegend und alle wichtigen nautischen Informationen zu Häfen und Ankerplätzen in kompakter Form dargestellt. Ideal für SeglerInnen, die sich in kurzer Zeit einen Überblick über das Revier verschaffen wollen.

Seekarten* von Imray für das Ionische Meer. G11, G12, G121, G15 und G16 sind bei uns alle als Backup neben den elektronischen Seekarten am Schiff vorhanden.

Korfu Reiseführer inkl. Paxos und Antipaxos* von Hans-Peter Siebenhaar. Wir schätzen die Reise- und Wanderführer vom Michael Müller Verlag sehr – speziell deren individuelle Wandertipps.

Zum Abschluss wieder mal ein paar nautische Kennzahlen…

Seemeilen
Törnbezeichnung Wochen gesamt unter Segeln unter Motor
Meilentörn von Lignano nach Cavtat 1 346 288 83% 58 17%
Meilentörn von Cavtat nach Lefkas 2 433 244 56% 189 44%
Segel- Wander- und Relaxtörn 1 153 133 87% 20 13%
Genuss- Segeltörn im ionischen Meer 2 260 177 68% 83 32%
Sommertörn gesamt 6 1192 842 71% 350 29%
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Markus Silbergasser

Markus Silbergasser

Ich bin leidenschaftlicher Fahrtensegler, Blogger, freiberuflicher Yachtredakteur und Reisefotograf mit über 43.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser. Segle als Ausgleich und Quelle der Inspiration.
Details zu meiner maritimen Ausbildung und Reviererfahrung findet Ihr hier...

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