Segeln Italien

Linosa – eine versteckte Perle im Mittelmeer

Die kleine und ruhige Insel Linosa im Archipel der Pelagischen Inseln ganz im Süden von Italien hat uns heuer im Sommer im Zuge eines Oneway Meilentörns von Sardinien nach Malta sehr positiv überrascht. Die wenig touristische Insel lockt vorwiegend Ruhe suchende Individualurlauber, Taucher und auch ein paar Fahrtensegler an. Nachdem die Nord-, West- und Ostseite zu einem Naturschutzgebiet gehören, sind wir im Süden der Vulkaninsel vor Anker (Google-Maps) gegangen. 2002 wurden weite Teile der Insel unter Naturschutz gestellt. Der Grund: In den fischreichen Gewässern rund um die Insel leben die vom Aussterben bedrohten und unter strengem Schutz stehenden Karettschildkröten, welche an den Stränden der Insel ihre Eier ablegen.

Im Vergleich zu den Nachbarinseln – dem 25 Seemeilen entfernten Lampedusa und dem 32 Seemeilen entfernten Lampione – besitzt Linosa eine Fülle an Vegetation. Hier wachsen insbesondere Mastixbäume, Opuntien und einige endemische Pflanzen wie die Valantia Calva, welche es nur auf Linosa gibt.Linosa Ankerplatz

Von hier aus sind wir mit dem Dinghy an Land gefahren und in den Hauptort spaziert. Die Wanderwege, welche wir hier vorgefunden hatten, waren allesamt sehr gut ausgeschildert…Linosa: Eine Insel zum Segeln und WandernLinosa - unser Ankerplatz im Süden der Insel

Die Insel Linosa gehört übrigens zur Gemeinde Lampedusa e Linosa und liegt in der kleinen italienischen Provinz Agrigent auf Sizilien. Nach dem Stand von 2007 hat diese kleine Insel lediglich 490 Einwohner. Den Hauptort Linosa erreichen wir bereits nach einem kurzen Fußmarsch. Wir haben uns sofort sehr wohl gefühlt und waren überall herzlich willkommen. Alle Häuser, Geschäfte, kleinen Bars und Restaurants werden auch heute noch liebevoll von den Einheimischen gepflegt.Linosa: Kirche im Ortszentrum

Linosa - selbstgemachte Landkarte

Auf der selbstgemachten Linosa Landkarte sind die Straßen und Wanderwege ganz gut zu erkennen. Auch die drei inaktiven Vulkankrater sind hier gut sichtbar. Den südlichsten Vulkankegel, den Monte Vulcano, wollen wir besteigen. Nachfolgend habe ich wieder ein paar Stimmungsbilder für Euch…

Am sogenannten Gipfel des Vulkankraters gibt es einen schmalen, aber trotzdem recht gut befestigten Fußweg mit super Rundumblick. Der Aufstieg hat sich wieder einmal mehr als gelohnt. Anschließend sind wir noch zu dem im Westen der Insel gelegenen Vulkan gewandert.

Der Seniorchef der Trattoria Da Anna buhlt um Kundschaft für den Abend. Leider wollen wir am Abend schon wieder weiter segeln, daher konnten wir uns von der Qualität seiner Speisen kein eigenes Urteil bilden. Laut unserem Reiseführer soll das Essen dort aber gut sein.

Auf dem Weg zurück zum Boot sind wir noch an einem urigen Holzboot vorbeigekommen. Dies will ich Euch nicht vorenthalten und habe Euch ein Bild davon gemacht…

Nachdem es uns hier heuer im Juni so gut gefallen hat, wollen wir die Insel auch im nächsten Sommer nochmals besuchen.

Im Sommer 2019 kam ich dann mit Monika nochmals für eine ganze Woche zurück auf die abgelegene Pelagische Insel Linosa. Und wir haben die Zweisamkeit auf der Insel genossen und die weiteren zwei Vulcane (Monte Rosso und Monte Nero) erwandert aber auch die gesamte Insel intensiv per Motorroller erkundet.

Während unserer Erkundungstouren haben wir auch viele gemütliche Plätze zum Entspannen gefunden, wie hier z.B. ein Salzwassertümpel mit glasklaren warmen Wasser für uns ganz alleine…

Auch die friedvollen Abende haben wir auf Linosa unter den Einheimischen sehr genossen. Vor dem Abendessen gehen gehört hier ein Aperitiv in einer der wenigen Bars einfach mit dazu…

In der Urlaubswoche haben wir natürlich auch einige der dort lebenden Einheimischen kennengelernt. Unter anderem auch den Künstler der gesamten Comic-Schilder auf der Insel. Während unseres Kennenlernens hat er uns auch gleich ein kleines Kunstwerk gemalt. “Mozart am Klavier, und Monika und ich beim Tanzen” unschwer zu erkennen, oder?

Wir hoffen, Ihr habt durch unseren Törnbericht einen guten Überblick über die Insel Linosa gewinnen können. Wenn Euch unser Blogartikel gefällt, freuen wir uns über ein Like (dafür einfach das Herzsymbol am Beginn des Artikels anklicken). Wenn Ihr noch Fragen oder Anmerkungen zu Linosa habt, schreibt gerne einen Kommentar am Ende der Seite. Wir freuen uns natürlich auch, wenn Ihr das lohnende Törnziel der Pelagischen Inseln in Euren sozialen Medien teilt.

Empfohlene Revierführer und Seekarten für einen Segeltörn nach Linosa

Wir haben so ziemlich alle gängigen Hafenhandbücher und Revierführer von der beschriebenen Gegend. Folgende Literatur verwenden wir persönlich gerne und können sie Euch auch guten Gewissens weiterempfehlen…

Küstenhandbuch Italien: Ventimiglia – Brindisi, mit Sardinien, Sizilien und Malta* von Rod Heikell

Dieser Revierführer ist das unverzichtbare Standardwerk für jeden Yachtsegler in italienischen Gewässern. Es beschreibt sämtliche Küsten und Inseln Italiens und ist so dem Yachteigner oder Charterskipper ein zuverlässiger Begleiter vor und während des Törns. Genaue Informationen zu sämtlichen Häfen und Ankerplätzen werden ergänzt durch wichtige Informationen zu Formalitäten und Vorschriften, Klima, Wetter, Land und Leuten.

Sizilien Reiseführer* von Thomas Schröder. In dem Reiseführer sind auch die Pelagischen Inseln enthalten. Wir schätzen die Reise- und Wanderführer vom Michael Müller Verlag sehr – speziell deren individuelle Wandertipps.

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Markus Silbergasser

Markus Silbergasser

Ich bin leidenschaftlicher Fahrtensegler, Blogger, freiberuflicher Yachtredakteur und Reisefotograf mit über 47.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser. Segle als Ausgleich und Quelle der Inspiration.
Details zu meiner maritimen Ausbildung und Reviererfahrung findet Ihr hier...

8 Comments

  1. 26. Dezember 2022 at 14:15 — Antworten

    Moin und Kalimera, ich habe auch schon einige Inseln in Italien abgeklappert, von der Insel Linosa hatte ich aber noch nichts gehört. Die Fotos sind ein Traum…

    Sehr empfehlen kann ich das Buch Lampedusa – Begegnungen am Rande Europas von Gilles Reckinger.
    Der Ethnologe Gilles Reckinger wollte wissen, wie es sich lebt auf Lampedusa und die Inselbewohner haben ihm viel von ihrem Leben an diesem Ort der Übergänge.

    kaló chimónas (καλό χειμώνας) – einen guten Winter, kv

    • 3. Januar 2023 at 09:25 — Antworten

      Hallo Kokkinos,
      schön, dass wir dich mit dem Törnbericht inspirieren konnten.

      Danke für den Buchtipp, das Buch werde wir uns gerne mal anschauen. Heuer haben wir nämlich wieder einmal einen Besuch der Inseln im Sommer geplant…

      Liebe Grüße
      Markus

  2. Christine Huber-Herda
    7. Oktober 2020 at 10:15 — Antworten

    Hallo,hab mir gerade Anregungen für unsere Sizilien-Törns geholt. Unsere MA-HE liegt in Marzamemi, wir machen sie derzeit segelfit und träumen !!

    • 13. Oktober 2020 at 09:09 — Antworten

      Das freut uns, dass Du auf unserer Segelseite Anregungen für Euren eigenen Törn im Großraum Sizilien gefunden hast. Malta liegt da ja auch sehr Nahe – da gibt es auf unserer Seite auch ein paar Revierberichte dazu…

      Viel Erfolg bei den Bootsarbeiten und vielleicht treffen wir uns ja mal wo spontan in einer Ankerbucht.

  3. 13. Februar 2020 at 14:19 — Antworten

    Tolle Bilder! Wir sind von Sardinien oben lang nach Sizilien und dann durch die Straße von Messina. Wir haben eine tolle, siebenmonatige Segeltour mit unseren zwei Kids gemacht, aber haben bei weitem nicht alles sehen können. Dieser Bericht macht Lust auf me(e)hr. Danke für die Inspiration!

  4. Toni
    2. März 2019 at 19:21 — Antworten

    Hallo,
    ich hätte große Lust einmal alle diesen Plätze im Süden Italiens zu besichtigen. Vielen Dank für die sehr schönen Fotos, sie haben mir gefallen!!

    Liebe Grüße
    Toni

    • 3. März 2019 at 08:41 — Antworten

      Freut uns, wenn Dir unsere Törnberichte gefallen.

      Weiterhin viel Spaß und Inspiration auf unseren Segelseiten,
      LG Markus

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