Segeln Malta

Malta: Die schönsten Plätze rund um die Insel

Heute möchten wir Euch die schönsten Plätze rund um Malta vorstellen. Mit einer Fläche von nur 316 km² ist Malta der kleinste Inselstaat Europas. Die südlich von Sizilien gelegene Mittelmeerinsel verspricht 360 Sonnentage pro Jahr, ziemlich genau so viele Kirchen, viel Kultur, Natur, schöne Strände und Ankerbuchten. Durch die dichte Bebauung rund um Valletta ist es zugleich das Land mit der dritthöchsten Bevölkerungsdichte in Europa. Die zum Malta Archipel gehörenden Inseln Malta, Gozo und Comino sind so weit im Süden des Mittelmeers, dass sie unserer Meinung nach schon zu den ganzjährigen Segelgebieten zählen. Laut den ortsansässigen Charterbasen geht die Saison aber in der Praxis erst zu Ostern los und dauert dann meist bis Ende Oktober. Malta kann man als ziemlich einfaches Segelrevier mit abwechslungsreicher Küste, keinen nennenswerten Gezeitenunterschieden und relativ guter Infrastruktur bezeichnen.

Ich war in meiner Jugend bereits einmal auf Landurlaub bzw. Sprachreise hier und war damals schon von der barocken Architektur der Altstadt Vallettas und dem glasklaren Wasser an den Stränden beeindruckt. In den letzten Jahren war ich des Öfteren mit dem Boot hier. Bevor wir Eigner wurden, sind wir einmal von Palermo aus gestartet und haben in einem Zwei-Wochen-Charter-Törn sowohl Sizilien also auch Malta unter Segeln umrundet. Nun geht es aber los mit der Inselvorstellung. Vom Flughafen, dem Malta International Airport sind es nur wenige Kilometer bis zur Altstadt von Valletta und den schier unzählig vielen Marinas rund um die Stadt.

Erkundungstipp: Die Altstadt von Valletta inklusive einer  Hafenrundfahrt

Jedem, der auf Malta Urlaub macht, empfehlen wir eine ausgiebige Vallett-Hafenrundfahrt zu machen. Ist dies nicht auf eigenem Kiel möglich, dann am besten mit einem Ausflugsboot. Dabei lohnt es sich besonders, sich die beiden großen natürlichen Buchten mit der imposanten Altstadt Valletta in der Mitte anzusehen. Auch das Einlaufen mit einer Segelyacht in den sogenannten Grand Harbour von Valletta gehört für uns neben Bonifacio auf Korsika zu den eindruckvollsten Erlebnissen im Sektor Naturhafen im Mittelmeer.

In diesem Hafenbecken findet im Herbst auch immer der Start zum legendären Rolex Middle Sea Race statt. Hier gibt es auch einige schöne Marinas, auch ein Büro zum Ein- und Ausklarieren befindet sich direkt vor Ort.

Wir persönlich ziehen aber immer eine Marina auf der nördlicher gelegenen Bucht im sogenannten Marsamxett Harbour vor. Hier ein Stimmungsbild beim Einfahren in die Bucht.

Wie schon erwähnt, legen wir immer gerne in der Msida Marina an, die gleich neben dem Royal Malta Yacht Club ihre Gästeliegeplätze (Google-Maps) hat.

Msida Marina

Das sehr freundliche und hilfsbereite Marinapersonal, der schöne Waschsalon und die nette Umgebung lassen uns hier immer wieder gerne zurückkommen. Hier, für Interessierte, die Kontaktdaten der Marina…

Telefon + 356 21337049
E-Mail info@creekdevelopments.com
Web www.marinamalta.com

Wenn jemand Zubehör für sein Boot benötigt, der wird in der Gegend (Google-Maps) mit hoher Wahrscheinlichkeit fündig. Es gibt hier sehr viele verschiedene Yachtausrüster.

Eine Besichtigung der Altstadt von Valletta sollte man bei seinem Segelurlaub auf Malta unbedingt mit einplanen. Valletta ist eine der wenigen europäischen Hauptstädte, welche man zu Fuß problemlos an nur einem einzigen Tag erkunden kann. Nachfolgend haben wir ein paar Stimmungsbilder zur Einstimmung. Hier empfiehlt es sich, sich von der Marina entweder mit dem Taxi oder aber mit dem öffentlichen Bus direkt bis zum Tritonenbrunnen bringen zu lassen (Google-Maps).

Von hier aus soll/muss man ohnehin alles weitere zu Fuß erkunden. Zuerst geht es durch das Valletta City Gate hindurch in die Altstadt – dann seid ihr schon mittendrin im Geschehen…

Malta, ein familienfreundliches Segelrevier

Der Malta Archipel eignet sich unserer Meinung nach gut für einen entspannten Familien-Segeltörn. Durch die vorhandenen Sandstrände um die Inseln ist der Archipel auch für Kleinkinder ideal. Und für die etwas älteren Kids ist es eine super Möglichkeit, ihre Englischkenntnisse in der Praxis bei den Landausflügen zu testen.Malta: Segeln mit Kinder

Jetzt umrunden wir die Insel Malta gegen den Uhrzeigersinn.

Malta: Ankerplatz in der St Paul’s Bay / Rdum il-Biez

Wer auf der Suche nach einem ruhigen Ankerplatz ohne großen Trubel ist, der wird in der St Paul’s Bay bzw. genauer in der vorgelagerten Bucht Rdum il-Biez (Google-Maps) fündig werden. Hier gibt es zwar keine Infrastruktur, dafür glasklares Wasser und eine kleine Höhle für Entdeckungstouren mit dem Dinghy.

Auch sehr empfehlenswert ist eine Wanderung auf der Insel in die umliegenden Buchten.

Ankern in der Mellieha Bay

Die ziemlich große und gegen die Hauptwindrichtung (Nordwest-Wind) gut geschützte Bucht lädt immer zum Ankern (Google-Maps) ein. Hier kann man aber auch die vorhandenen Mooring-Bojen verwenden. Einen Mooringbojen-Betreiber und/oder -Kassier haben wir bisher noch keinen gesehen – soweit uns bekannt, kann man hier gratis an den Bojen festmachenMalta Mellieha Bay

Beim Anlanden mit dem Dinghy am Strand sollte man unbedingt die durch Bojen gekennzeichnete Fahrrinne benutzen.

Wenn ihr an Land seid, dann empfehlen wir Euch einen Ausflug auf den Hügel der Insel zur Wallfahrtskirche von Mellieha. Wenn Ihr den schweißtreibenden Aufstieg zur Kirche geschafft habt, werdet Ihr mit einem super Blick hinunter in die Bucht belohnt. Dies lohnt sich unserer Meinung nach auf jeden Fall.Malta Mellieha Kirche

Auch der kleine und sehr liebevoll gestaltete Friedhof neben dem “Sea View Cafe” sollte bei einem Landausflug auf den Hügel, wie wir finden, unbedingt besichtigt werden.

Auf dem Weg zurück zur Mellieha Bay gibt es übrigens einige gute Restaurants. Von der Mellieha Bucht aus kann man auch gut auf die andere Inselseite an die Westküste zum bekannten Popeye Village wandern.Malta Nordwestküste

Die Anchor Bay und das Popeye Village auf Malta

In der heutigen Zeit kennen ja die meisten Kinder Popeye nicht mehr und auch nicht die Kraft, die im Spinat steckt. Für uns Erwachsene aber ist es eine schöne Kindheitserinnerung. Der Eintritt in das offizielle Popeye Village, die ehemalige Filmkulisse für das Dorf Sweethaven aus dem Popeye Kinofilm war uns dann aber zu teuer. Man kann das liebevoll gestaltete Filmdorf aus idyllischen, neufundländischen Holzhäusern aber auch sehr gut von der Straße aus sehen und hierfür muss man auch keinen Eintritt zahlen.Popeye VillagePopeye Village auf Malta

Die Kulisse der Stadt aus dem Jahre 1979 und dem türkis schillernden Meer ist wirklich ein super Fotomotiv. Kein Wunder, dass sich dieser Spot zu einem der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten auf Malta entwickelt hat. Bei unserer Inselumrundung auf eigenem Kiel haben wir die Anchor Bay natürlich auch nochmals angesteuert. Vom Wasser aus sieht das dann so aus…Anchor Bay auf Malta: Popeye Village

Nur ein paar Seemeilen weiter gen Süden befinden sich zwei der schönsten Sandstrände von Malta. Ein Segeltörn um Malta eignet sich übrigens auch ganz gut für Familien mit Kleinkindern. Wir haben rund um die Inseln Gozo, Comino und Malta in der Törnwoche immer wieder geeignete Sandstrände zum Schwimmen und Spielen an Land gefunden.Malta: Segeltörn mit Kinder

Ankern vor der Golden Bay oder Għajn Tuffieħa Bay

Die Golden Bay und die gleich daneben liegende Għajn Tuffieħa Bay sollen laut unserem Malta-Reiseführer zu den schönsten Badebuchten der Insel gehören. Uns hat es dann persönlich vor der Għajn Tuffieħa Bay besser gefallen. Aber das ist sicherlich Geschmacksache. Gleich außerhalb des abgesperrten Schwimmbereichs der Badebucht haben wir den Anker auf Sandgrund (Google-Maps) fallen gelassen.

Wie schon vorhin erwähnt, eignet sich die Bucht ideal für Kinder zum Spielen am und im Wasser. Der goldfarbene Sandstrand, das türkisblaue Meer und das ganz nette Beachrestaurant laden zusätzlich zum Verweilen ein. Wer mich kennt weiß, dass ich auch immer gerne das Umfeld auf Wanderungen erkunde. Hier findet man einige attraktive Wandermöglichkeiten direkt vom Strand aus…
Ebenso die Gnejna Bay im oberen Bild zu sehen, eignet sich gut für einen Badestopp (Google-Maps).

Nun geht es bei leichtem Amwindkurs unter Segeln der Steilküste entlang weiter Richtung Süden. Es geht vorbei am bekannten Dingli Cliff bis zur nächsten Attraktion auf Malta am Wasser: Die blaue Grotte.Malta unter Segeln

Die Blaue Grotte – ein weiteres Highlight von Malta

Die Blaue Grotte ist eine höhlenartige Felsformation, die von den Maltesern “Tat il-Hnejja”, was soviel heißt wie “unter dem Bogen” genannt wird. Die blaue Grotte ist eine weitere beliebte Sehenswürdigkeit auf Malta. Kleine Ausflugsboote bringen die Landtouristen von der Fjordbucht “Wied iz-Zurrieq” zur nahe gelegenen Grotte. Hier seht Ihr den Bereich der Ein- und Ausstiegsstelle nahe des Fjords…

Die Ausflugsboote sind allerdings ziemlich klein – an gut besuchten Tagen fühlt man sich da als Besucher im Boot wie in eine Sardinenbüchse gepfercht.

Wir können mit unserem eigenen Segelboot zwar nicht unter den berühmten Felsbogen der blauen Grotte hineinfahren, dafür haben wir genug Platz an Deck unserer NAMBAWAN…

Ein Teil der Crew genießt die Fahrt um die Insel auf ihre Art…

Unweit der blauen Grotte befindet sich eine große und gut geschützte Naturbucht, die für den gesamten Malta-Archipel strategisch sehr wichtig ist.

Malta Freeport – der bereits drittwichtigste Container-Umschlaghafen des gesamten Mittelmeerraums

Sehr beeindruckend ist der große Container-Umschlaghafen im Südwesten von Malta (Google-Maps).

Das Gaskraftwerk Delimara

An der gegenüberliegenden Seite (Google-Maps) befindet sich das umweltfreundliche Gaskraftwerk, das federführend durch den Wiener Siemens-Standort im Jahr 2016 errichtet wurde.

Marsaxlokk: Ein uriger Fischerort mit arabischem Flair

Ganz hinten in der Marsaxlokk Bay sind viele Muringbojen ausgelegt. Wir haben uns hier immer eine für uns passende Boje gesucht (Google-Maps) und mit zwei eigenen Festmacherleinen an den Bugklampen festgemacht. Einen Kassier oder Hafenmeister haben wir auch hier bis dato nie zu Gesicht bekommen. Das Festmachen an einer Boje dürfte auch dort noch kostenfrei sein.

Der bereits leicht arabisch anmutende Flair des Fischerortes lädt zum Erkunden ein. Wenn Ihr mit dem Dinhy an Land fahrt, werden Euch gleich die traditionell bunten Fischerboote auffallen, die landestypisch in vier Farben gestrichen sind: Gelb, Blau, Rot und Grün. Jedes Boot besitzt am Bug ein Augenpaar, welches die Fischer vor Gefahren auf See schützen soll.

Die Boote könnt Ihr hier im Wasser und auch an Land bewundern. Beim herumstreunen im Hafenbereich sind die Fischer beim Fachsimpeln und Reparieren ihrer Boote und Netze sehr gut zu beobachten. Der professionelle Fischfang gehört zu den weniger wichtigen Wirtschaftsfaktoren von Malta. In Marsaxlokk sieht das Ganze aber noch anders aus – denn das hier ist der bedeutendste Fischereihafen des Archipels. Ziemlich genau zwei Drittel der hauptberuflichen Fischer kommen nämlich von hier und bringen jährlich bis zu 800 Tonnen Fisch an Land. Die frischen Fische könnt Ihr dann auch gleich in einem der vielen kleinen Restaurants entlang der Promenade verkosten…

Tipp: Wenn Ihr von Samstag auf Sonntag hier seid, dann solltest ihr Euch den am frühen Morgen stattfindenden Fischmarkt in Marsaxlokk unbedingt ansehen. Dieser findet immer nur Sonntagsmorgen statt und ist absolut sehenswert.

Wir hoffen, Ihr habt durch unseren Törnbericht einen guten Überblick über Malta gewinnen können. Wenn Ihr noch Fragen oder Anmerkungen zu Malta oder einer der Nachbarinseln habt, schreibt gerne einen Kommentar am Ende der Seite. Wir freuen uns natürlich auch, wenn Ihr unsere Törntipps mit Euren Freunden teilt.

Empfohlene Revierführer und Seekarten für den Malta Archipel

Wir haben so ziemlich alle gängigen Hafenhandbücher und Revierführer von dem oben beschriebenen Seegebiet. Folgende Literatur der Region verwenden wir persönlich gerne und können sie Euch auch guten Gewissens weiterempfehlen…

Küstenhandbuch Italien: Ventimiglia – Brindisi, mit Sardinien, Sizilien und Malta* von Rod Heikell

Dieser Revierführer ist das unverzichtbare Standardwerk für jeden Yachtsegler in italienischen Gewässern. Es beschreibt sämtliche Küsten und Inseln Italiens und ist so dem Yachteigner oder Charterskipper ein zuverlässiger Begleiter vor und während des Törns. Genaue Informationen zu sämtlichen Häfen und Ankerplätzen werden ergänzt durch wichtige Informationen zu Formalitäten und Vorschriften, Klima, Wetter, Land und Leuten.

Seekarten* von Imray für den Süden Siziliens und Malta (M36). Für Sizilien und Umgebung gibt es noch folgende Charts M19, M31, M35, M47 und M49.

Malta: Gozo&Comino* von Michael Bussmann. Wir schätzen die Reise- und Wanderführer vom Michael Müller Verlag sehr – speziell deren individuelle Wandertipps.

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Markus Silbergasser

Markus Silbergasser

Ich bin leidenschaftlicher Fahrtensegler, Blogger, freiberuflicher Yachtredakteur und Reisefotograf mit über 43.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser. Segle als Ausgleich und Quelle der Inspiration.
Details zu meiner maritimen Ausbildung und Reviererfahrung findet Ihr hier...

2 Comments

  1. Raimund (SY Gatto)
    3. Januar 2023 at 08:40 — Antworten

    Tolle, inspirierende Törnberichte. Wir planen Sizilien – Malta im Frühsommer. Gut zu wissen, dass man als EU Schiff in Sizilien du dafür nicht ausklarieren muss; nur in Malta Ein- und später wieder Ausklarieren und dann einfach wieder nach Italien.

  2. WS
    12. Januar 2022 at 16:57 — Antworten

    Gute Törnberichte!

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