Segeln Ionisches Meer

Parga, immer wieder eine Reise wert!

Parga mit rund 2.500 Einwohnern ist ein malerisches Städtchen an der griechischen Westküste am Festland. Der Ort befindet sich 10 sm östlich von Paxos und schmiegt sich malerisch an einen Berghang. Die Ansteuerung ist einfach: Die alte venezianische Festung, die hoch über der Stadt thront, ist eine gute Landmarke und bereits von Weitem zu sehen. Beim Einlaufen sollte man unbedingt auf die zwei Untiefen Vrak. Spirdhonia und Vrak. Tourkika achten, die bei unruhiger See schwer bis gar nicht zu erkennen sind.
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Parga – geschichtsträchtige Stadt mit venezianischer Festung

Parga blickt wie die meisten griechischen Orte auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im Jahr 1337 wurde der Ort erwähnt. Die berühmte Festung stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde von den Normannen errichtet und von den Venezianern übernommen. Das Bollwerk wurde wegen seiner Lage „Korfus Augen und Ohren“ im Ionischen Meer genannt und hielt über die Jahrhunderte allen Belagerungen stand. Die Festung ist zwar in einem nicht besonders guten Zustand, zählt jedoch zu einem absoluten Touristenmagneten. Bei unseren Landgängen gehört ein Besuch der Festung auch immer dazu. Vor allem die Aussicht von dort oben am Abend ist einfach fantastisch und man sollte sich den Panorama-Blick auf keinen Fall entgehen lassen…
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Tavernentipp in Parga: Sakis Family Restaurant

Liebhaber traditionell griechischer Küche sind im Sakis Family Restaurant sehr gut aufgehoben. Die Gaststätte befindet sich in der Oberstadt und ist eine der ältesten Tavernen des Ortes. Seit 1954 werden dort bereits griechische Gerichte serviert. Das Lokal ist fast immer voll, sodass man in der Regel ein paar Minuten auf einen freien Tisch warten muss. Um die Wartezeit zu verkürzen, bekommt man schon einmal einen Ouzo aufs Haus als Aperitif und Einstimmung auf die regionalen Köstlichkeiten. Preis-Leistung stimmen, das Service ist ausnehmend freundlich und zuvorkommend und die Speisen sind traditionell und gut, sodass wir dort immer gerne einkehren. Taverne auf Google Maps.

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Parga Stadtimpressionen
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Schöne Strände und reizvolle Landschaft

Wir besuchen Parga gerne nach einem Stopp auf Paxos, Antipaxos oder von Lefkas kommend aus dem Süden.  Attraktive Strände und eine tolle Landschaft machen Parga zu einem Ort, der aufgrund seiner Schönheit von den Briten sogar die „Braut von Epirus“ (Bride of Epirus) genannt wurde.
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Anlege- bzw. Ankermöglichkeiten auf Parga

Frei Ankern in der Westbucht

Die Westbucht vor Parga ist relativ groß. Hier findet man immer einen geeigneten Platz zum Ankern im gut haltenden Sandboden vor dem großen Sandstrand. Bucht auf Google Maps.
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Anlegen in der nie fertig gestellten Marina/halbfertigen Mole

Einige Yachten legen auch gerne in dem kleinen nie fertig gestellten Hafen am Westufer der Bucht Valtou an. Zwischen den einheimischen Booten findet man meist einen Platz fürs eigene Boot.  Sie bietet Platz für etwa 20 bis 30 Boote zum römisch-katholisch Anlegen (d.h. mit Buganker und Heckleinen) Mole auf Google Maps.

Ankern mit Landleine

Bei stabilem Wetter verholen sich die Flottillensegler auch gerne hinter die Mole, um weniger Schwell abzubekommen. Sie legen mit Heckanker und von Hand ausgebrachten Buganker, der an Land im Sand eingegraben wird, an. Hier ein Bild davon…
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Ankern im Osten vor der kleinen Insel Panagia

Vor der Altstadt von Parga ankern wir gerne bei stabiler Wetterlage. Ankerplatz auf Google Maps. Hier sind wir immer alleine und es gibt keine Lärmbelästigung durch die Funboote, die die Badegäste mit ihren Wassersportgeräten durchs Wasser ziehen, die ihren Standort in der großen westlich gelegenen Bucht haben. Unsere SY NAMBAWAN ganz alleine vor Anker…
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Im Bereich des Stadtkai wäre auch noch eine Möglichkeit zu ankern. Hier kann man aber schlecht mit dem Dingy anlanden, daher sind wir dort noch nie vor Anker gegangen. Am Stadtkai selbst darf man nicht anlegen, da er ausschließlich von Taxi- und Touristenbooten benutzt wird.
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Ich hoffe Ihr könnt mit den Revierinfos etwas anfangen. Wo ankert Ihr am liebsten in Parga?
Hier noch ein paar interessante weiterführende Links.

Empfohlene Revierführer und Seekarten für das ionische Meer

Wir haben so ziemlich alle gängigen Hafenhandbücher und Revierführer vom ionischen Meer. Folgende Literatur der Region verwenden wir persönlich gerne und können sie Euch auch guten Gewissens weiterempfehlen…

Hafenguide Griechenland 1* von Per Hotvedt, beinhaltet folgende Seegebiete: Albanien, Ionisches Meer inklusive Peloponnes, Golf von Korinth, der Küste von Athen einschließlich des Saronischen Golfs. Der sehr umfangreiche Hafenguide ist zwar teuer aber sein Geld wert. Durch die Luftaufnahmen aller beschriebenen Häfen und Ankerbuchten und die dazugehörenden Hafenpläne weiß man vorher schon genau, ob der angestrebte Ort auch den Wünschen der Mannschaft entspricht.

Charterführer Ionisches Meer* von Andreas Fritsch, beinhaltet das Revier von Korfu bis nach Zakynthos. In mehreren Routenvorschlägen werden die Highlights der Gegend und alle wichtigen nautischen Informationen zu Häfen und Ankerplätzen in kompakter Form dargestellt. Ideal für SeglerInnen, die sich in kurzer Zeit einen Überblick über das Revier verschaffen wollen.

Seekarten* von Imray für das Ionische Meer. G11, G12, G121, G15 und G16 sind bei uns alle als Backup neben den elektronischen Seekarten am Schiff vorhanden.

Korfu Reiseführer inkl. Paxos und Antipaxos* von Hans-Peter Siebenhaar. Wir schätzen die Reise- und Wanderführer vom Michael Müller Verlag sehr – speziell deren individuelle Wandertipps.

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Markus Silbergasser

Markus Silbergasser

Ich bin leidenschaftlicher Fahrtensegler, Blogger, freiberuflicher Yachtredakteur und Reisefotograf mit über 43.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser. Segle als Ausgleich und Quelle der Inspiration.
Details zu meiner maritimen Ausbildung und Reviererfahrung findet Ihr hier...

6 Comments

  1. 15. September 2019 at 13:52 — Antworten

    Hallo Christiane, Du musst nach Parga niemals in der Saison fahren. Außerhalb der Saison also im April und Oktober ist Parga weiterhin das kleine, verschlafene Dörfchen. Wir lieben es, würden aber in der Saison niemals hinfahren.

  2. Christiane
    14. September 2019 at 19:45 — Antworten

    Hallo Markus,
    Deine Internetseite ist wirklich sehr schön und informativ.
    Wir lieben Griechenland segeln viel im ionischen Meer aber Parga zum Beispiel gefällt uns überhaupt nicht, einfach viel Touristenrummel und laut mit den Fun Booten.
    Ich glaube die Ursprünglichkeit die Parga mal hatte ist verloren gegangen.
    Wie auch immer manches ist auch Geschmacksache wir lieben es eher ruhig und beschaulich und da gibt es ja auch wunderschöne Ecken.
    Aber eine tolle Internetseite habt Ihr.
    Liebe Grüße Christiane

  3. 26. Juni 2019 at 12:29 — Antworten

    Wir werden im Oktober endlich mit dem Katamaran dorthin segeln und freuen uns schon sehr drauf. Wir haben seit 30 Jahren Freunde dort und kommen diesmal das erste Mal mit dem Schiff. Als Restaurant können wir auch Taverna Sideris empfehlen und die Blue Bar als Cocktailbar mit spektakulärem Blick auf die Bucht.

    • 26. Juni 2019 at 14:51 — Antworten

      Schön, dass es Euch auch in der Taverne Sideres schmeckt und ihr nun auch mal auf eigenem Kiel dort vor Anker gehen könnt. Viel Spaß beim Segeln in griechischen Gewässern!

      LG Markus

  4. 6. Juli 2018 at 16:35 — Antworten

    Am Besten neben der kleinen Insel mit der weissen Kirche ankern. Der beste Panoramablick auf die Stadt und der kürzeste Weg mit dem Dinghi zum Strand. Abends fahren keine Ausflugsboote mehr und man kann die herrliche Kulisse der nächtlichen Stadt und der kleinen beleuchteten Insel genießen.

    • 8. Juli 2018 at 07:18 — Antworten

      Hi Hermann, ja Parga ist immer wieder ein Genuss! Ich freue mich jetzt schon wieder darauf, heuer im Spätsommer dort auch wieder mal vor Anker zu gehen…

      Ahoj und bis bald,
      Markus

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