AllgemeinSkipper-Haftungsfragen

Hilfe, ich habe eine Ratte an Bord! Was tun?

Nach ca. 1.750 Bordtagen und 36.000 Seemeilen im Kielwasser, habe ich mir heuer zu Saisonende in Südspanien erstmals eine Ratte an Bord eingefangen. Bis dato hatten wir nur einmal unabsichtlich eine kleine Maus per Dinghy nach dem Abendessen mit hinaus aufs vor Anker liegende Boot genommen, die dann während der Nacht über die Dinghyleine an Bord geklettert ist. Meine damalige Crew konnte die Maus aber bereits am nächsten Morgen in ihrer Kabine einfangen und danach lebend retour an den Strand bringen, wo sie wieder in ihrem natürlichen Umfeld weiter leben konnte.

Ratte an Bord – Tag 1

Die Ratte muss in der Marina über unsere Heckleinen an Bord gekommen sein und sich gleich in ihrer ersten Nacht an Bord unserer NAMBAWAN an unsere Tomaten ran gemacht haben. So jedenfalls fand ich die Tomaten am nächsten Morgen vor…

Zuerst war ich natürlich geschockt von der Entdeckung. Doch ruhig bleiben und erstmal überlegen, ist immer das erste Gebot eines Skippers in Ausnahmesituationen. Als erstes habe ich alle frei zugänglichen Lebensmittel im Boot so verstaut, dass der Nager sie nicht mehr erreichen kann. Im Anschluss habe ich den Vorfall im Marina-Office gemeldet und um Mithilfe und ggf. gute Tipps zum Fangen des unerwünschten Gastes gebeten. Danach habe ich mich gleich auf den Weg gemacht, um Fallen zu besorgen. Bei einem nahegelegenen Bootsausrüster wurde ich auch gleich einmal fündig und kaufte meine erste Rattenfalle – eine klassische Schlagfalle, die ich gleich mit einer Spalte der Lieblingstomate der Ratte als Köder bestückte und auslegte…

Mit einem erstmals guten Gefühl habe ich an meinen geplanten Bootswartungsarbeiten im Außenbereich weitergearbeitet und natürlich immer wieder mal nachgeschaut, ob die Rattenfalle schon ausgelöst wurde. Es hatte nicht lange gedauert, bis das Tomatenstück von der Falle gefressen wurde – leider hat die Falle dabei nicht ausgelöst.

Erste Erkenntnis: Eine Tomate als Köder alleine ist zu weich, die frisst eine Ratte ohne Probleme runter, ohne die Falle auszulösen. Also habe ich die Falle gleich wieder aktiviert, diesmal mit einer Scheibe harter Salami und Tomate.

Danach wurde der Köder der Falle bis zum Schlafen gehen nicht mehr angeknabbert. An Schlafen war in der ersten Nacht mit Ratte an Bord nicht wirklich zu denken. Bei jedem kleinen Geräusch bin ich aufgestanden und habe geschaut, ob ich den Nager irgendwo im Schiff herumtollen sehe. Leider immer ohne Erfolg. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie viele Geräusche es an Bord einer Yacht durch Wind, Leinen oder vorbeigehende Personen am Steg gibt, die man sonst unbewusst ausblendet. In so einer Nacht hört man aber wirklich alles.

Ratte an Bord – Tag 2

Am nächsten Morgen war der ausgelegte Köder (Tomate samt harter Salami) leider wieder aufgefressen ohne Auslösung der Falle. Mitbekommen habe ich das während der Nacht aber leider nicht. Gerädert habe ich im Internet versucht, hilfreiche Tipps zum Ratten Fangen zu finden. Nach unzähligen Youtube-Videos und Rattenfänger-Beiträgen im World Wide Web war mir klar: Ratten sind sehr intelligente Tiere!

Um meine Chance zu erhöhen, die Ratte möglichst schnell zu fangen, habe ich beschlossen, weitere Fallen zu besorgen und aufzustellen. Blöd war nur, dass ich nicht wusste, wie klein oder groß der Nager bei mir an Bord ist. Unterschiedliche Bauformen fand ich jedenfalls hilfreich. Ein Bootsnachbar borgte mir auch seine Mausefalle – die wurde natürlich auch sofort bestückt und aufgestellt. In einem nahegelegenen China-Billigprodukte-Laden fand ich weitere Rattenfallen, wo ich gleich nochmals zwei weitere Schlagfallen kaufte. Mit nun 4 Fallen im Einsatz war ich wieder einmal sehr zuversichtlich, den ungewünschten Nager bald zu fangen.

Tagsüber wurde die Mausefalle zwar mehrmals ausgelöst, gefangen habe ich aber leider wieder nichts. In der Zwischenzeit fand ich aber im Schiff vom Bug bis in den Heckbereich in allen Kabinen und Nasszellen ekelige Kot- und Urinspuren vom unliebsamen Nagetier. So sieht der Kot einer Ratte im Detail aus.

Erkennen könnt ihr den Kot von Hausratten an den folgenden Merkmalen: Ca. 10 bis 20 mm längliche, glänzende „Würstchen“. Achtung, Rattenkot kann Krankheiten übertragen, daher am besten nur mit Einweghandschuhe entfernen und alle kontaminierten Flächen im Anschluss gründlich desinfizieren.

Neben den Kot- und Urinablagerungen wurde auch noch alles mögliche angeknabbert, wie Klopapier, Mehl, PET-Wasserflaschen aber auch noch in Plastik eingeschweißte Nussmischungen oder vakumierte Kaffeepackungen. Ein sehr ärgerlicher und zeitaufwändiger Zwischenfall, für den ich naturgemäß gar keine zeitlichen Ressourcen bei meinen Wartungs- und Einwinterungsarbeiten eingeplant hatte.

Ratte an Bord – Tage 3 bis 6

Das Ratten Fangen, stellte sich als wirkliche Challenge heraus. Meine ausgebrachten Fallen wurden zwar meist mehrmals untertags und/oder nachts immer wieder mal ausgelöst, aber nie mit einem Fangerfolg. Dadurch rüstete ich täglich weiter mit neuen Fallen auf – irgendwie musste ich das Nagetier ja fangen können. Durch meine Instagram– und Facebook Stories ließ ich meine Community auch an dem unliebsamen Erlebnis teilhaben und ich war sehr überrascht, wie viele andere Yachties bereits schon Ratten an Bord hatten. Mit den vielen erhaltenen Tipps habe ich mein Fallenrepertoire kontinuierlich erweitert. Danke Euch allen nochmals für die guten Tipps und Euren mentalen Beistand.

Ratte fangen mit selbstgebauter Lebendfalle

Im China-Billigprodukte-Laden fand ich große Kübel mit Deckel, die ich als Rattenfalle umfunktionierte, und mit Leckerlis (Brotkrümel, Tomatenscheibe, Nüsse, Salami, Erdnussbutter, Nutella, Majonäse, Parmesan) füllte. In den Deckel schnitt ich mit einem Cuttermesser ein Loch hinein, sodass die Ratte zwar über eine “Toilettenpapierleiter” hineinklettern konnte, aber nicht mehr heraus kommen sollte.

Der Deckel wurde danach verklebt und der Kübel gegen ein Umfallen gesichert.

Ratte fangen mit Klebefalle

Viele Yachtcharterunternehmen schwören auf die Fangmethode mit einer Klebefalle. So einen Klebstoff fand ich auch beim ortsansässigen Schiffsausrüster, und setzte auch zusätzlich diese unter Tierschützern verpönte Fangmethode ein.

Am liebsten hätte ich meine Ratte an Bord mit einer Lebendfalle gefangen und danach am wilden Strand im nahegelegenen Naturschutzgebiet ausgesetzt. Also bitte hier jetzt keinen Shitstorm lostreten, aber so eine Ratte kann in kurzer Zeit einen sehr großen Schaden an einem Boot anrichten, und da ist/war mir unser Zuhause mehr wert als ein Rattenleben. Der Kleber aber roch doch etwas intensiv, und der Karton war vermutlich auch nicht der ideale Untergrund für den Kleber, da er die Feuchtigkeit stark aufsaugte und weich wurde. Es durfte sich auch um eine sehr intelligente Ratte gehandelt haben, denn ich konnte im Umfeld der ausgebrachten Klebefalle auch keine Kotspuren mehr sichten.

Ratte vertreiben mit akustischen Signalen

Ich hatte auch zusätzlich versucht, die Ratte mit akustischen Signalen zu vertreiben. Zuerst nach einem Vorschlag von Bootsnachbarn mit dem lauten Geräusch eines Staubsaugers, dann mit kostenfreien Apps, die ich mir aufs Handy geladen hatte.

Nun hatte ich fast eine Woche lang intensiv versucht, das Biest zu fangen oder zu vertreiben. Leider immer noch ohne Erfolg! Ein Bootsnachbar lieh mir dann noch eine richtig kräftige Schlagfalle aus deutscher Qualitätsarbeit. Mit einem trockenen Brotkrümel und Nutalla als Lockmittel darauf, positionierte ich die Falle zusätzlich unter dem Salontisch.

Ratte erfolgreich gefangen

Nach sechs zermürbenden Tagen mit einer unliebsamen Hausratte an Bord war ich während des Abendessens von Bord endlich erfolgreich. Die deutsche Qualitätsfalle von meinem lieben Bootsnachbarn war beim Auslösen schneller als die Ratte.

Die Spannfeder der Qualitätsfalle war signifikant stärker als die der chinesischen Billigfallen und vermutlich dadurch erfolgreich. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie erleichtert ich nach dem erfolgreichen Fang war. Ich konnte die Ratte zwar leider nicht lebend fangen, obwohl ich schlussendlich drei Lebendfallen aufgestellt hatte.

Ratte an Bord – verursachte Schäden

Leider habe ich nach dem erfolgreichen Rattenfang auch wie befürchtet einige angebissene oder sogar abgebissene Kabel gefunden. Ein echter Horror, in welch kurzer Zeit ein einziges Nagetier an Bord so großen Schaden anrichten kann. Hier ein paar Beispiele der verursachten Schäden…

Mehrpoliges Kabel von der Ratte angebissen

Im Schaltkasten fand ich das Kabel vom Funkgerät so angeknabbert vor. Weitere unweit entfernte Kabel waren ebenfalls an- oder leider sogar ganz abgebissen.

Kabel und Sicherungselement vom Navtex sogar ganz abgebissen

Hier sieht man die negativen Auswirkungen einer Ratte an Bord ganz gut. Holz, Kabeln und sogar das Sicherungselement wurde unbenutzbar gemacht. Das Kabel für das Navtex samt Sicherung war komplett abgebissen. Auch im Motorraum und im Heckbereich nahe des Ruderquadranten dürfte sie sich ungestört gefühlt und gewütet haben. Mal sehen, was wir bei den weiteren genaueren Checks im Frühling noch für unliebsame Entdeckungen machen.

Gut, dass meine Yacht-Kaskoversicherung von YACHT-POOL auch Schäden von Nagern mit abdeckt. Tipp: Checkt mal die Leistungen Eurer Kaskoversicherung, denn viele Yachtkasko-Anbieter haben Schäden von Nagetieren von ihren Leistungen ausgeschlossen!

Lessons Learned

Wissenswertes zu Ratten (Haus- und Wanderratten)

Ratten sind sehr intelligent, anpassungsfähig und haben eine ausgeklügelte Sozialstruktur. Hier ein paar Fakten, damit Ihr die Tiere besser einschätzen könnt…

  • Gewicht: ca. 75 bis 250 Gramm
  • Länge: 32 bis 46 Centimeter
  • Lebenserwartung: ca. ein bis zwei Jahre in der Wildnis
  • Tragzeit: 21 bis 23 Tage. Pro Wurf werden ca. acht bis 15 blinde und nackte Junge geboren, die bereits nach sechs Wochen selbstständig werden
  • Allesfresser
  • leben bevorzugt in Gruppen

Vorbeugende Abwehrmittel gegen Ratten

  • Rattenteller an den Heckleinen einsetzen
  • Boots-Lüftungsschlitze mit Gitter versehen

Verschiedene Arten von Rattenfallen

  • Professionelle Lebendfalle*
  • Selbstgebastelte Lebendfalle – siehe Bilder oben
  • Schlagfalle* (auf gute Qualität mit starker Feder und sensiblem Auslösemechanismus achten)
  • Klebefalle (in südlichen Ländern oft in Baumärkten erhältlich)

Welche Köder eignen sich, um Ratten zu fangen?

  • Brot
  • Käse (am besten einen Hartkäse verwenden, damit die Falle leichter auslöst)
  • Wurst (am besten eine Hartwurst oder Salami verwenden, damit die Falle leichter auslöst)
  • Angebratener Speck (soll Ratten gut und schnell zur Falle locken)
  • Nüsse
  • Nutella
  • Erdnussbutter
  • Tomaten

Möglichkeiten, um Ratten zu vertreiben

  • Ratten mit Geruch vertreiben (Nelkenöl, Terpentin oder Essigessenz – die Ratten mögen den Geruch der Substanzen nicht)
  • Chilipulver oder Chiliflocken ausstreuen, das sich dann im Fell der Ratten verfängt (Den Nagern ist der Geschmack beim Putzen ihres Fells unangenehm und sie verlassen das Revier.)
  • Ratten akustisch vertreiben (Im Apple- oder Google-App Store findet man kostenfreie Apps mit für Ratten unangenehmen Sound. Somit kann man sie ggf. auch von Bord vertreiben.)

Verlässliche Versicherung wählen

  • Prüfen, ob Schäden von Nagetieren im Versicherungsschutz inkludiert sind; ggf. Deckungsumfang erhöhen oder Versicherung wechseln

Was habt Ihr für Erfahrungen bezüglich unliebsame Nager an Bord gemacht? Bzw. welche weiteren Tipps und Tricks zum Fangen einer Ratte an Bord habt Ihr noch für uns? Wir freuen uns über Euren Input in den Kommentaren…

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Markus Silbergasser

Markus Silbergasser

Ich bin leidenschaftlicher Fahrtensegler, Blogger, freiberuflicher Yachtredakteur und Reisefotograf mit über 47.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser. Segle als Ausgleich und Quelle der Inspiration.
Details zu meiner maritimen Ausbildung und Reviererfahrung findet Ihr hier...

26 Comments

  1. Stephan
    21. Mai 2021 at 13:20 — Antworten

    Ich hatte 2019 vermutlich von der Kaimauer von Olbia eine Ratte mitgenommen. Dann:Alle Rattenfallen vom Auchan gekauft, auch Kleber. Eine Woche kein Erfolg. kurz vorm Heimflug : wollte mein Boot im Golf von Aranci versenken, letzter Versuch: Rattengift mit Brot vermischt unter dem Mülleimer deponiert, dann musste ich heim fliegen.

    1 Monat später zurück: Es roch. Dann 1 Woche Suche und Putzarbeit, Ratte war unter der Toilette – musste alles ausbauen.
    Ich segele seit 50 Jahren, Ostsee/Nordsee/Mittelmeer, aber dies war bisher mein übelstes Erlebnis.
    Teuerste Lebendfalle von Amazon wartet nun an Bord… Windhutze vergittert. Boot immer verschlossen. Werde bei jedem Kratzgeräusch nervös.

    • 22. Mai 2021 at 08:40 — Antworten

      Ich bin seither auch wieder viel vorsichtiger und aufmerksamer geworden. Nochmals möchte ich so etwas nicht mehr durchleben müssen…

  2. Yvonne Obluda
    27. Februar 2021 at 06:55 — Antworten

    Hallo, wir hatten über den Winter unser Boot im Wasser, nicht zum 1. Mal. Ausser Tetrapack mit Apfel- und Tomatensauce, in Plastik verpackte Nutella, eine vergessene Tafel Schokolade, nichts an Board. Das reichte der Ratte. Sie war wirklich überall, Alufolie, Teelicht samt Alu, Styruporseitenwanddämmung…Alles angefressen. Alles voller Styroporkugeln, vermengt mit Rattenkot. Wasersack angefressen… Alles geputzt mit Essigessenz. KONTROLLIERE nun jedenfalls neue Spuren. Ich konnte jetzt 4 Tage keine Spuren mehr entdecken, nie ein Geräusch. Keine Lebensmittel mehr an Board. KANN ich davon ausgehen, dass die Ratte nur zum Kurzbesuch da war und nun ausgezogen ist?

    YVONNE

    • 1. März 2021 at 09:54 — Antworten

      Hallo Yvonne,
      danke für Deinen Kommentar.
      Da hat die Ratte bei Dir an Bord ja auch einiges an Schaden angerichtet.
      Wenn Du jetzt schon seit Tagen keine neuen Spuren mehr entdecken kannst, dann wird die Ratte bestimmt zu einem anderen Boot weitergezogen sein.

      LG Markus

  3. 12. Dezember 2020 at 08:41 — Antworten

    Hallo Herbert,
    Hallo Markus,
    ein sauberes und keimfreies Boot ist nach solch unliebsamen Besuch bestimmt jedermanns Sache.
    Man bedenke auch, das die eingebrachten chemischen Desinfektionsmittel und insbesondere die vermeindlichen Rest davon vor unserem menschlichen Körper nicht automatisch halt machen. Gut sind dabei MIttel, die auf natürliche Wirkprinzipien beruhen. Es gibt Lösungen, mit welchen man ganz einfach Trinkwasser mit Aktivsauerstoff O3 oder Ozon versetzen kann. Sauerstoff ist in der Luft und im Wasser vorhanden. Dieses Ozonwasser kann direkt ohne Zusätze auf die entsprechenden Stellen gebracht werden, kurz einwirken lassen und sauberwischen. Geruchsursachen und Keime werden durch den Aktivsauerstoff direkt wegoxidiert. Übrig bleibt der Dreck im Lappen und das Ozon ist durch die Oxidation wieder zu zweiatomigen Luftsauerstoff reduziert. Das ganze kann auf allen zu reinigenden Oberflächen wie Kombüse, Tisch, Kühlschrank, Glas, Geschirr bishin zum Locus eingesetzt werden. Es gibt Produkte, die ich empfehlen kann. An Bord braucht ihr dann nur noch diese Ozonwasser erzeugende Sprühflasche. Gefüllt wird diese mit kaltem Leitungswasser und betrieben wird diese Sprühflaschen mit einem eigenen Akku, der entweder mit einem USB Kabel (5V 1A) oder 230 V aufgeladen werden kann. Wenn es interessiert – gern eine Nachricht.
    Das Teil ist nicht größer als eine 500 ml Sprühdose und passt in jeden Seesack 😉
    Bleibt chemiefrei sauber und gesund. Gruß Roland

    • 12. Dezember 2020 at 11:23 — Antworten

      Hallo Roland, danke für Deinen Input. Faszinierend, was es da heute bereits alles an chemiefreien Reinigungsmethoden gibt.

  4. Helge
    11. Dezember 2020 at 11:54 — Antworten

    Wir haben uns mal vor Silba in Kroatien an der Boje eine Maus eingefangen… Die hat sich von hinten durch das Holz in die Schapps und in die Stauräume gefressen. Wir haben die Vorräte in Tüten unter die Decke gehängt, aber auch da ist sie noch hingekommen. Selbst Tetrapacks mit Milch hatte sie angeknabbert… Der Törn war geprägt vom Aufschreien beim Auffinden und Beseitigen des Kots und der Beschaffung neuer Vorräte. Wir hatten keine Chance sie zu fangen und haben die Maus mit dem Charterschiff zurückgegeben.

    • 11. Dezember 2020 at 12:03 — Antworten

      Helge, ja die Biester kommen wirklich schier überall hin. Die müssen auch einen enorm guten Geruchssinn haben…

  5. Grabner Herbert
    11. Dezember 2020 at 11:44 — Antworten

    Es war im Frühsommer 2019 ! Wir waren nicht am Schiff. Gottlob haben wir einen Freund, der in unserer Abwesenheit auf unser Schiff schaut. Der hat Rattenspuren entdeckt und sich gleich auf die Jagd gemacht. Trotz aller Versuche erst nach einer Woche gefangen – mit Speck in einem Karton, der mit Mauskleber präpariert war. Für die anderen Fallen war das Tier entweder zu schlau oder zu groß. Der Schaden hielt sich – naja – in Grenzen. Ein paar Kabel, eine Wasserleitung (teils erst später bemerkt), Polsterung, Überzüge … Was mir wichtig war, denn Rattenkot ist ein Übeträger von Krankheiten, war eine genaue Reinigung. Nachdem die Ratte erlegt war, ließen wir eine Fa kommen, welche das Boot mit einem Desinfektionsgas vollpumpte. Dann am nächsten Tag die Putzfrau, welche alles durchreinigte. Und dann ein 2. Mal desinfiziert. Das wars mir Wert (ca 500,- €). Lustiger Zusatz: Ich habe vergessen dem Bootsmann zu sagen, dass er auf den Rauchmelder denken soll bevor das Gas hineingepumpt wird – die ganze Marina ist zusammengelaufen und es hat etwas gedauert, bis es abgestellt werden konnte – alle haben gelacht.

    • 11. Dezember 2020 at 11:50 — Antworten

      Herbert, ja das sind so Erlebnisse, die leider auch zum Segeln dazugehören. Aber Dein kroatischer Freund, die “gute Seele” von Eurem Schiff ist wohl Goldes Wert!

  6. Bertram Ranftl
    11. Dezember 2020 at 10:46 — Antworten

    Also was mir eingefallen wäre, ist eine größere Menge Trockeneis im Boot auszubringen. Trockeneis hat eine Temperatur von minus 78 Grad Celsius und geht vom festen direkt in den gasförmigen Zustand über. Beim Übergang dehnt es sich um das 760 fache Volumen aus. Da das Gas schwerer als Luft ist, könnte man das Schiff gut fluten. Nachteil: Die Ratte wird vermutlich dort sterben, wo sie gerade ist, man muss den Kadaver also finden. Zweite Frage: wo bekommt man Trockeneis im Süden. Alternativ könnte man natürlich auch eine große CO2 Flasche aufdrehen. Die sollte im Süden erhältlich sein.

    • 11. Dezember 2020 at 11:11 — Antworten

      Danke Bertram für Deinen ausgefallenen Tipp. An so etwas hätte ich bis dato noch wirklich nicht gedacht.

  7. Andreas Lang
    11. Dezember 2020 at 09:48 — Antworten

    Hallo Markus,
    Danke für Deine wichtige Aufklärung und Präventions-Tipps zu dem Thema! Als Yacht-Versicherer kennen wir die Mäuse & Ratten-Problematik leider sehr gut – es mag nur kaum jemand darüber sprechen, es ist eben negativ besetzt. Dabei kann es jedem passieren, und tut es auch oft genug. Und es ist teuer: wir hatten im Frühjahr einen besonders schlimmen 18.000 €-Schaden durch Mäuse im Winterlager auf einer 43-Fuß-Yacht reguliert. Da musste ein Großteil der Inneneinrichtung raus.
    Fair Winds! Andreas von YACHT-POOL

    • 11. Dezember 2020 at 11:09 — Antworten

      Nachdem was ich hier Feedback zum Thema Nager an Bord bekomme, kann ich mir gut vorstellen, dass das bei Euch öfter mal Thema sein wird. Mit dem Artikel wollte ich eben Gleichgesinnten eine kompakte Zusammenfassung an Fangmethoden aber auch an Präventionsmaßnahmen erstellen.

  8. 10. Dezember 2020 at 17:15 — Antworten

    Nach meinen Erfahrungen sind Ratten/Mäuse am Besten mit einer Klebefalle zu bekämpfen. Für Lebendfallen sind die Biester einfach zu schlau. In Spanien gibt’s die unter der Bezeichnung RATAFIN. Wie die Schäden zeigen ist es wichtig, sie schnell zu erwischen und zwar TOT.
    Keine Gnade!! Sie kommen sonst wieder…

    • 10. Dezember 2020 at 17:38 — Antworten

      Rainer, ich wollte die Ratte bei uns an Bord natürlich auch so schnell wie möglich fangen. Leider war meine so clever, dass ich schlussendlich über 10 verschiedene Fallen aufgestellt hatte. Eine Klebefalle war auch dabei – dort wollte mein Nager aber sichtlich nicht hineintappen…

  9. 10. Dezember 2020 at 16:26 — Antworten

    Hallo Markus, Ratten hatten wir vor vielen Jahren in Wismar und in diesem Jahr auch in Novigrad an Bord. Ein richtiges Scheiss-Gefühl, was Du treffend beschreibst. Auch bei uns ein angefressenes Kabel an der Funke. Wir konnten sie in der 2. Nacht inflagranti erwischen und im Taschenlampenlicht den Niedergang hoch scheuchen.
    Das Kabel fürs Handteil der niegelnagelneuen Funke gab es nicht einzeln. Mußte ein komplett neues für 200 Tacken sein, flicken mit Abschirmung usw. war nicht erfolgreich. Das kann sehr schnell ins Geld gehen. Bin auch bei Yachtpool versichert und muss doch mal nachschauen, ob meine Police die Schäden von Nagern auch beinhaltet.
    Trotzdem Glück im Unglück gehabt! Seitdem im Hafen leider nachts immer das Schot zu.

    • 10. Dezember 2020 at 16:38 — Antworten

      Michael, ja das ist echt ein beschissenes Gefühl. Und die Biester richten leider auch so schnell einen enormen Schaden an Bord an. Bin mir ziemlich sicher, dass auch in Deiner Police die Schäden von Nagern inkludiert sind…

  10. 10. Dezember 2020 at 15:18 — Antworten

    Sardegna August 2020, 24 Stunden lang waren wir auf der Jagd nach einer kleinen Ratte, es war der Wahnsinn… sie kam in die kleinsten Schlitzen. Wir benutzten eine Lebendfalle und haben sie anschließend ertränkt, weil die andere Bootsbesitzer uns sonst wahrscheinlich erschlagen hätten… Biggi

    • 10. Dezember 2020 at 15:33 — Antworten

      Oh jaaa Biggi, ich kenne ja schon Eure Geschichte und kann da gut mit Euch mitfühlen. Das muss natürlich besonders ärgerlich gewesen sein, auf Eurer nagelneuen Yacht…

  11. 10. Dezember 2020 at 14:14 — Antworten

    Hallo Markus, ein toller Bericht ist das. Ich kann deinen Ekel verstehen, insbesondere mit dem Rattenkot. Wir hatten eine Maus. Die war zwei Wochen alleine auf dem Schiff eingesperrt. Danach war alles angeknabbert, überall lag Mäusedreck, wirklich überall. In jedem Glas, Teller, in den Vorräten etc. Und ja, ich weiß, Lebendfalle wäre viel netter gewesen, aber nach fünf Stunden putzen, ausräumen und saugen war ich für den kurzen Prozess. Gefangen haben wir sie in Juelsminde, Bagø oder Samsø ( da haben wir längsseits am Steg gelegen). Die Mausetot-Falle ist 15 Minuten nach dem Licht ausmachen zugeschnappt. Ich glaube, ich habe auch Nutella als Köder verwendet. Die Mäuseknöddel sind kleiner, etwa so wie ein Basmati Reiskorn in 70% Verkleinerung. Seitdem war Ruhe, aber wenn etwas angenagt aussieht oder Kot rumliegt sind sie irgendwo versteckt und gehen nicht freiwillig. Brrr. Liebe Grüße Cornelia

    • 10. Dezember 2020 at 14:29 — Antworten

      Cornelia, ojeee. Ich kann da sehr, sehr gut mit Dir mitfühlen – weiß gar nicht mehr, wie viele Stunden ich da immer wieder zwischendurch versucht habe, auch das alles zu putzen und halbwegs sauber zu halten…

  12. 10. Dezember 2020 at 12:50 — Antworten

    Hallo Markus,
    ich habe auch so eine Erfahrung gemacht auf unserer Schulungsyacht letztes Jahr in Kroatien. Es hat eine ganze Woche gedauert, bis wir die Ratte fangen konnten. Jeden Abend haben wir 2 x Kleber und 1 x Profifalle vorbereitet. Nach 5 Tagen endlich mit der Kleber-Falle erwischt. Ob die Ratte Schaden verursacht hatte konnte ich nicht feststellen, sicher ist, dass wir jetzt nachts immer die Passerella am Bord ziehen. Ich werde für die nächste Saison auch diese Platten sowie Frisbies besorgen, um sie an die Mooringleinen zu hängen. Fair winds Franco

    • 10. Dezember 2020 at 13:08 — Antworten

      Hallo Franco, ja es ist wirklich erschreckend, wie viele Segler bereits einen Nager an Bord hatten. Wir haben in Zukunft vorsorglich immer kräftige Schlagfallen mit an Bord. Vielleicht noch zusätzlich 1-2 Klebefallen, nachdem die doch bei vielen sehr gut funktionieren…

  13. Ingrid
    10. Dezember 2020 at 12:49 — Antworten

    Wir konnten einem Segler heuer eine Freude machen. Nachdem ein Freund im Winter eine Ratte an Bord hatte, haben wir vorsorglich Klebefallen mitgenommen. Diese konnten wir an einen Segler weitergeben welcher in Poros eine Ratte an Bord hatte.

    • 10. Dezember 2020 at 13:05 — Antworten

      Das nenne ich mal Seemannschaft! Hoffe, wir sehen uns nächsten Sommer wieder einmal wo in griechischen Gewässern!

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