Segeln Ionisches Meer

Relaxtage entlang der Küste von Korfu

Nachdem wir nun den anstrengenden Teil unseres Meilentörns von Lignano nach Korfu bereits absolviert hatten, konnten wir die letzten Tage von Erikousa bis nach Korfu gemütlich und entspannt ausklingen lassen…

Während meine Crew am Nachmittag lieber an Bord der NAMBAWAN in der Sonne und im kristallklaren Wasser verbrachte, machte ich eine kleine Laufrunde an Land. Eine schöne und passende Runde kannte ich ja schon aus den Vorjahren. Hier gibt es weitere Bilder aus den Vorjahren dazu.
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Man kann hier in der Vor- und Nachsaison ca. 150 Meter vor der Strandtaverne von Andrea und ihren Eltern auf ca. 5 Meter Wassertiefe ankern. Der Boden ist fester Sand, daher den Anker ganz langsam mit Retourgang einfahren, damit er die Möglichkeit hat, sich im harten Boden zu verkrallen.

Für mich ist es hier immer so eine Art Ankommen in meine griechische Sommerwelt. Nach der sportlichen Betätigung und der erfolgreichen Überfahrt von Monopoli nach Erikousa hatte ich mir ein Bier verdient. Einmal ein Selfie zur Abwechslung…
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Am Abend fuhren wir dann alle gemeinsam mit dem Dingy an Land und feierten den bisher so souverän verlaufenen Meilentörn in der Strandtaverne von Andrea. Hier ein paar Bilder von unseren griechischen Hauptspeisen. Gegrillter Oktopus, gegrilltes Lamm und Schweinskotlett…
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Es war wieder eimal ein herrlicher Abend. Der hell leuchtende Mond und die leichte Brise aus Nord machten das ganze schon fast kitschig. Aber ich liebe solche Bedingungen, denn da kann auch ich als Skipper vor Anker ohne Bedenken gut schlafen…
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Mittwoch, 22.06. von Erikousa nach Ormos Agios Stefanos auf Korfu

Ganz genüsslich hatten wir die 20 sm an diesem Nachmittag zurückgelegt. Gleich nach dem Anker Aufgehen, setzten wir die Segel und rollten sie erst wieder in der Bucht von Agios Stefanos auf Korfu weg. Genau solche Tage haben wir uns nach unserem Meilentörn zum Relaxen für die letzten Tage gewünscht. Hier in der Bucht lagen wir auch gut windgeschützt und hatten beinahe keinen Schwell wegen des ablandigen Windes. Nur große Fähren verursachten Schwell in der Bucht. Hier der Ankerplatz auf Google Maps. Wie gewohnt ein paar Bilder…
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Sorry, die Vorspeisen und Hauptgerichte waren wieder mal so lecker, dass wir ganz aufs Fotografieren vergessen hatten. Aber auch die Nachspeisen, die ein Geschenk des Hauses waren, musste ich schnell ablichten, bevor sie weg waren 😉 Wo wir hier immer so köstlich speisen, habe ich hier schon mal genauer beschrieben.

Auch hier wieder eine friedvolle und total relaxte Stimmung in der Bucht und natürlich auch bei uns an Board. Genau so, wie ich es mag…
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Donnerstag, 23.06. von Ormos Agios Stefanos nach Korfu Stadt zum Einklarieren

Nun war es höchste Zeit, um nach Korfu Stadt zu fahren und uns offiziell einzuklarieren. Wir haben zwar nie seit Beginn unseres Meilentörn entlang der italienischen Ostküste den Schengenraum verlassen, trotzdem soll/muss man in Griechenland offiziell einklarieren. Nachdem ich heuer hier bereits zum vierten Mal einklariere, kenne ich den Einklarierungsprozess schon ziemlich gut. Eigentlich wollte ich darüber schon letztes Jahr einmal einen eigenen Blogartikel schreiben, leider fand ich bisher keine Zeit dafür. Vielleicht schaffe ich es in diesem Winter…

Mit sehr wenig Wind, wie ich es hier in der Gegend Rund um Kérkyra-Stadt (Korfu oder Kérkyra, beide Schreibweisen sind möglich) gewohnt bin, benötigten wir für die 7 sm zweieinhalb Stunden unter Segeln. Wir genossen das Dahintümpeln – ein Zeichen, dass wir bereits alle sehr entschleunigt waren.
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Es war auch gerade die Royal Clipper, das derzeit größte Segelschiff der Welt beim Klarierungsprozess. Immer wieder schön zu sehen und durch die fünf Masten auch relativ einfach zu erkennen…
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Zum Einklarieren legten wir im Stadthafen an und von dort aus machte ich mich zu Fuß auf den Weg zur Einklarierungsbehörde. Nachdem ich vom Vorjahr noch das DEPKA (Verkehrsdokument) bei meinen Papieren hatte, ging der Einklarierungsprozess heuer ziemlich schnell über die Bühne…

Am Weg retour kaufte ich bei einem sehr gut sortierten Fischereizubehörladen gleich ein paar neue Köder. Danach legten wir wieder ab. Nach den Tagen der Ruhe an entlegenen Buchten, waren wir das rege Treiben der Stadt nicht mehr so gewohnt. Daher wünschte sich meine Crew nochmals zum Abschluss des Meilentörn einen ruhigen Ankerplatz. So sind wir 4 sm weiter südlich in der Nähe der bekannten Mäuseinsel vor Anker gegangen. Hier waren wir die einzige Yacht weit und breit. Wir genossen das Schwimmen im signifikant wärmeren Wasser als auf allen anderen Ankerplätzen die Wochen zuvor.

Relaxtage entlang der Küste von Korfu

Kurz vor Einbruch der Dämmerung machte ich dann unser Dingy einsatzbereit und erkundete noch das Vlacherna Kloster und die rund um die Einflugsschneise der Flugzeuge angesiedelten Tavernen. Hier ein paar Impressionen vom stimmungsvollen Sonnenuntergang nahe des Flughafens von Korfu…
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Eine wunderschöne Lichtstimmung durfte ich dort erleben. Es war auch imposant so ein ankommendes Flugzeug hautnah zu erleben. Hier noch eine kurze Videosequenz dazu…

Erst im Mondschein bin ich aufs Boot retour gekommen, wo meine Crew hungrig auf mich wartete. Schnell kochten wir uns noch gemeinsam Spaghetti und feierten bis spät in die Nacht den Abschluss des erfolgreich verlaufenen Meilentörns.

Freitag, 24.06. von Pontikonisi (Mäuseinsel) zur NAOK Marina in Korfu Stadt

Noch einmal gemütlich ausschlafen und das leichte Schwojen am Ankerplatz genießen. Danach gab es zum Frühstück Palatschinken (Pfannkuchen) mit allen möglichen Füllungen von süß bis pikant…
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Am frühen Nachmittag fuhren wir dann die 2 sm retour und legten in der NAOK Marina nahe dem Stadtzentrum von Korfu an der Innenseite der Mole an. Harry, der Marinero freute sich, mich und unsere NAMBAWAN wieder zu sehen. In den letzten Jahren ist hier schon eine Freundschaft entstanden und das ist ein Grund mehr, dass wir hier immer wieder gerne zurückkehren. Die Marina ist sonst aber auch sehr gut gelegen. Es sind nur ein paar km bis zum Flughafen, und auch die Altstadt ist in ein paar Minuten von hier fußläufig erreichbar. Hier ein Bild von der Mole…
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Am Nachmittag reinigten wir noch gemeinsam die NAMBAWAN innen und außen. Den Abend ließen wir bei einer meiner Lieblingstavernen in der Innenstadt ausklingen. Auf einen Dink in dem lauten Club hatte dann doch keiner Lust.
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Wir genehmigten uns dafür noch einen Absacker am Boot, bevor wir uns in unsere Kojen zurückzogen. Danke Claudia, Nicole und Clemens für die schönen gemeinsamen Stunden an Bord der NAMBAWAN!

Hier noch ein paar interessante weiterführende Links.

Empfohlene Revierführer und Seekarten für das ionische Meer

Wir haben so ziemlich alle gängigen Hafenhandbücher und Revierführer vom ionischen Meer. Folgende Literatur der Region verwenden wir persönlich gerne und können sie Euch auch guten Gewissens weiterempfehlen…

Hafenguide Griechenland 1* von Per Hotvedt, beinhaltet folgende Seegebiete: Albanien, Ionisches Meer inklusive Peloponnes, Golf von Korinth, der Küste von Athen einschließlich des Saronischen Golfs. Der sehr umfangreiche Hafenguide ist zwar teuer aber sein Geld wert. Durch die Luftaufnahmen aller beschriebenen Häfen und Ankerbuchten und die dazugehörenden Hafenpläne weiß man vorher schon genau, ob der angestrebte Ort auch den Wünschen der Mannschaft entspricht.

Charterführer Ionisches Meer* von Andreas Fritsch, beinhaltet das Revier von Korfu bis nach Zakynthos. In mehreren Routenvorschlägen werden die Highlights der Gegend und alle wichtigen nautischen Informationen zu Häfen und Ankerplätzen in kompakter Form dargestellt. Ideal für SeglerInnen, die sich in kurzer Zeit einen Überblick über das Revier verschaffen wollen.

Seekarten* von Imray für das Ionische Meer. G11, G12, G121, G15 und G16 sind bei uns alle als Backup neben den elektronischen Seekarten am Schiff vorhanden.

Korfu Reiseführer inkl. Paxos und Antipaxos* von Hans-Peter Siebenhaar. Wir schätzen die Reise- und Wanderführer vom Michael Müller Verlag sehr – speziell deren individuelle Wandertipps.

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Markus Silbergasser

Markus Silbergasser

Ich bin leidenschaftlicher Fahrtensegler, Blogger, freiberuflicher Yachtredakteur und Reisefotograf mit über 47.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser. Segle als Ausgleich und Quelle der Inspiration.
Details zu meiner maritimen Ausbildung und Reviererfahrung findet Ihr hier...

8 Comments

  1. Julia
    28. Oktober 2016 at 13:47 — Antworten

    Lieber Markus,
    einen sehr schönen Blogartikel hast du hier gemacht, dankeschön! Kannst du mir vlt den ungefähren Preis vom Schiffsdiesel auf der Insel Korfu sagen?

    LG Julia

    • 28. Oktober 2016 at 16:03 — Antworten

      Liebe Julia,
      freut mich, dass Dir unser Törnbericht gefällt.

      Die Dieselpreise waren heuer im Sommer unseren Preisen an österreichischen Tankstellen sehr ähnlich. Die Preise am Wasser sind in der Regel immer ein wenig teurer wie vergleichsweise am Land. Habe gerade keine Rechnung zur Hand aber wir werden so um die 1,15 EUR pro Liter Diesel bezahlt haben…

  2. CHRISTIAN H
    9. Oktober 2016 at 19:31 — Antworten

    Lieber Markus,
    welch unerschöpflicher Quell der Inspiration du bist, habe ich ja auf Instagram mehrfach erwähnt oder!?
    Korfu und Paxos müssen auf jeden Fall eines Tages sein. Am besten wäre es natürlich auf deinem Schiffchen.
    Schöne Grüße von Christian

    • 10. Oktober 2016 at 07:15 — Antworten

      Hey Christian,
      so eine Rückmeldung gibt uns Kraft, in der Art und Weise unsere Blogartikel auch in Zukunft zu gestalten.
      Wir versuchen halt immer unsere Törnberichte bzw. Törnvorschläge für Segelinteressierte in der Region so aufzubereiten, wie wir sie vor unserem ersten Törn im ionischen Meer gerne vorgefunden hätten…

      Gib einfach Bescheid, wenn Du/Ihr Interesse am Mitsegeln habt.

      LG Markus

  3. Marcus
    23. September 2016 at 22:32 — Antworten

    Dieser Segelblog ist eine super schöne Inspirationsquelle. Mit Hilfe der tollen Reiseeindrücke haben wir auch unseren Törn rund Peloponnes geplant. Morgen gehts nach Lefkas und erst Mitte Oktober müssen wir unser Schiff in Athen abgeben. Wir freuen uns alle auf den Törn und werden auch viele der Orte abfahren, die Markus auf diesem Blog beschrieben hat. Ahoi aus Düsseldorf – und ich schreibe dir nachher wie Griechenland im Herbst zu segeln ist. Bis zur “boot” – Gruss vom Blog-Follower Marcus

    • 24. September 2016 at 13:04 — Antworten

      Hallo Marcus, solch positive Resonanz geht runter wie Öl! Es freut mich natürlich sehr, wenn Euch unser Segelblog bei Eurer Törnplanung eine Hilfe war. Wir versuchen halt immer unsere Törnberichte so zu gestalten, wie wir sie gerne vor unserer ersten Reise in die Gegend im Internet gefunden hätten.

      Ich wünsche Euch einen wunderschönen Törn und würde mich echt über ein Feedback danach freuen. Vielleicht treffen wir uns ja wirklich im Winter spontan wo auf der boot.

      Fair winds and following seas,
      LG Markus

  4. Claudia
    22. September 2016 at 17:45 — Antworten

    Chillige Relaxtage zum Abschluss eines für mich perfekten Segeltörns. So fein war es, aber gefühlt schon wieder so lange her 

    • 23. September 2016 at 07:30 — Antworten

      Ja, wie die Zeit vergeht. Hat aber auch etwas positives, Somit dauert es nicht mehr so lange, bis der nächste Segeltörn beginnen kann. Und wie schon mehrmals gesagt, ich freue mich, wenn Du/Ihr wieder zu mir an Board der NAMBAWAN kommt…

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