Saisonrückblick: Unser Segelsommer 2017 Teil 1
Schon sehr lange gab es keinen Blogartikel mehr hier bei uns am Segelblog – sorry, aber wir steckten vor dem Ablegen aus unserer alten Heimatmarina in Lignano Aprilia Marittima (Google Maps) die ganze Energie in unser Boot für die Saisonvorbereitung, und danach waren wir ständig beim Segeln und Land und Leute Kennenlernen. Da blieb nur Zeit für Postings auf unserer Facebookseite UNTER SEGELN. Nun ist aber auch unser genial verlaufener Segelsommer vorbei und wir werden hier in den nächsten Monaten wie gewohnt viele Revierberichte unserer Reise durchs östliche Mittelmeer veröffentlichen. Vorab findet Ihr hier schon mal eine Zusammenfassung unseres Segelsommers.
Nachdem wir in der Osterwoche und danach ab Anfang Mai unsere SY NAMBAWAN intensiv gewartet und mit neuer Sprayhood und neuem Bimini, neuem Außenborder etc. versehen hatten, waren wir bereit für die Herausforderungen der Saison.
Samstag, 13.05. offizieller Start in den Segelsommer
Mit einer sehr motivierten Crew, die ohnehin ins Fahrtensegeln hineinschnuppern wollte, segelten wir zu Beginn gleich mal bis Vieste (Google Maps) durch. 55 Stunden benötigten wir für die 295 Seemeilen über Grund, das waren im Durchschnitt 5,4 Knoten. Bis auf Höhe Pula mussten wir aufkreuzen, danach ging es mit achterlichem Wind weiter…
Nach einem schönen Abend in Vieste mit gutem Essen und den dazu passenden Weinen…
… ging es am nächsten Vormittag unter Segeln weiter nach Monopoli (Google Maps), wo wir um 3 Uhr in der Früh nach einer Nachtansteuerung im Stadthafen längsseits anlegten.
Am nächsten Vormittag genossen wir die wärmenden Sonnenstrahlen beim Frühstücken in einer kleinen süditalienischen Café-Bar. Danach nutzten wir den achterlichen Wind mit 20 bis 30 Knoten und segelten bis Griechenland durch, wo wir im Morgengrauen vor Erikousa (Google Maps) den Anker fallen ließen…
Eigentlich wollten wir auf Erikousa einen Ruhetag einlegen, aber nachdem am nächsten Nachmittag der Wind für uns wieder so gut passte, gingen wir spontan wieder Anker auf und segelten bis an die Nordostküste von Korfu weiter, wo wir in Agios Stefanos (Google Maps) erneut den Anker fallen ließen. Das erste griechische Abendessen schmeckte uns allen nach vielen Tagen und Nächten auf See besonders gut…
Am nächsten Tag ging es unter Motor weiter nach Korfu Stadt um einzuklarieren und die Bordvorräte aufzustocken. Natürlich feierten wir am Abend auch das offizielle Einreisen nach Griechenland in der stylischen Open Air Bar der NAOK Marina (Google Maps).
Am nächsten Tag ging es gemütlich weiter nach Syvota (Google Maps) ans Festland. Nachdem wir in der ersten Woche schon so viele Meilen zurückgelegt hatten, konnten wir die nächsten Tage sehr entspannt angehen. Weiter ging unser zweiwöchiger Meilentörn nach Lakka (Google Maps) im Norden von Paxos. Danach stand Antipaxos auf dem Programm. Der Voutoumi-Beach (Google Maps) gehört bestimmt zu den schönsten Stränden des ionischen Meers. Wir durften ihn diesmal zu Beginn des Tages ganz ohne andere Boote erleben. Wer die begehrte Anker- und Badebucht kennt, weiß was ich damit meine…
Nach diesem besonderen Naturerlebnis ging es weiter ans Festland nach Parga (Google Maps). Vor diesem malerischen Küstenort ankern wir auch immer wieder gerne…
Am nächsten Tag ging es weiter gen Süden bis Preveza und danach hinein in den Ambrakischen Golf, um in Vonitsa (Google Maps) liebe Freunde von uns zu besuchen. Für Naturliebhaber und Ruhesuchende ist das dort wirklich noch ein Geheimtipp!
Am nächsten Tag ging es durch die neue Drehbrücke bei Lefkas durch und weiter in den Süden bis nach Meganisi, wo wir in Spartochori neben der Taverna Spilia auf unserem Stammplatz (Google Maps) ankerten. Zum Abendessen gehen wir da seit Jahren in die Taverne Lakis, die sich im etwas höher gelegenen Dorf Spartochori befindet. Am Weg hinauf hat man eine super Aussicht auf die umliegenden Inseln – also der Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall!
So schnell waren die ersten 14 Tage vorbei. Jetzt wo wir als Crew so ideal eingespielt gewesen wären, verließ mich meine erste Crew in Nidri bei Freunden von uns. Genau 660 Seemeilen hatten wir bei dem Meilentörn von Lignano nach Lefkas zurückgelegt. 70 % davon unter Segeln. Mit einem fulminaten Abendessen im Hinterland (Google Maps) ließen wir den perfekten Törn ausklingen…
Samstag, 27.05. von Lefkas über den Süden des Peloponnes nach Santorin
Am Samstag ging es mit der neuen Crew gleich weiter nach Ithaka. Unsere Freunde Bibi und Kariem von der SY Avalon begleiteten uns. Ich hatte uns nämlich für den Nachmittag bei den Aussteigern von Sarakiniko auf einen Besuch angemeldet, und da wollten die beiden auch mitkommen. Über die dort noch lebenden Aussteiger haben wir ja bereits einen ausführlichen Blogartikel geschrieben. Die Vorsaison dort ist schon etwas ganz Besonderes – wir hatten die Filiatro-Bucht (Google Maps) an diesem Tag für uns alleine…
Am Abend haben uns dann noch Bibi und Kariem zum Essen auf ihr Boot eingeladen. Kariem kocht wie ein Weltmeister. Danke für den schönen Abend! Wir lieben und schätzen den Austausch mit Gleichgesinnten…
Am nächsten Vormittag trennten sich unsere Wege leider schon wieder. Sehr gerne wären wir hier noch ein paar Tage geblieben. Wir segelten weiter nach Zakynthos in die Schiffswrackbucht (Google Maps). Dazu gibt es ja auch schon einen ausführlichen Revierbericht. Auch hier waren wir diesmal ganz alleine und konnten die einzigartige Lichtstimmung bei Sonnenuntergang genießen…
Die Stimmung war an diesem Abend so besonders – habe mir bei der Bilderauswahl sehr schwer getan, daher sind es ein paar mehr geworden ;-).
Am nächsten Tag, nachdem sich der Strand der begehrten Schiffswrackbucht wieder füllte, segelten wir in den Süden der Insel Zakynthos nach Ormos Keri (Google Maps) weiter. Tags darauf starteten wir schon im Morgengrauen, um die guten 60 Seemeilen bis Pylos im Südwesten des Peloponnes bei Tageslicht zu schaffen. Im nie fertiggestellten Yachthafen von Pylos (Google Maps) trafen wir dann bis dato virtuelle Facebook-Freunde von mir (Pia und Ralf mit Ihrem Kat Sarasa) zum Abendessen und auf einen ausgiebigen SeglerInnen-Erfahrungsaustausch. Schön wars!
Tags darauf besichtigten wir das ziemlich gut erhaltene Kastell…
… bevor es unter Segeln weiter zur Südküste des Peloponnes ging. Schweren Herzens ließen wir Methoni Backbord liegen und segelten bis Finakounda weiter, wo wir zuerst noch in einer wunderschönen Ankerbucht (Google Maps) mit glasklarem Wasser den Anker fallen ließen. Wieder einmal hatten wir diesen Strand ganz für uns alleine…
Der nächste Tagesschlag sollte uns bis Porto Kagio bringen – daher starteten wir wieder bei Morgengrauen. Ich glaube jetzt versteht ihr auch leichter, wieso wir es während unserer Reise nicht nebenher schaffen, die Blogartikel zu schreiben. Die Facebookseite zu aktualisieren lässt sich einfacher bewerkstelligen, daher werden wir das auch in naher Zukunft so beibehalten.
Porto Kagio (Google Maps) ist für uns und unsere Crews auch immer wieder ein ganz besonderer Platz. Hier fühlen wir uns wohl – das ist fast schon eine zweite Heimat für uns geworden. Einen ausführlichen Bericht dazu gibt es ja schon hier.
Am nächsten Tag ging es leider schon wieder weiter. Der Wind passte ideal und so konnten wir die gesamte Strecke bis zur Insel Elafonisos (Google Maps) segeln. Leider war an diesem Tag ein Ankern in unserer Lieblingsbucht O. Frangos (Revierbericht der karibisch anmutenden Insel) wegen zu viel Schwell nicht möglich, daher setzten wir spontan unseren Törn fort und segelten weiter bis an die Ostküste des Peloponnes, wo wir vor einem kleinen Fischerdorf (Google Maps) den Anker fallen ließen.
Tags darauf hatten wir den längsten Schlag unseres Törnabschnitts vor uns. Daher gingen wir schon um 6:00 Uhr Anker auf um die 66 Seemeilen bis Milos bei Tageslicht absolvieren zu können. Leider hatten wir weniger Wind als angesagt, so mussten wir zwei Drittel der Strecke motoren. Mehrere Delfinschulen haben uns dafür eine zeitlang begleitet…
Nach genau 12 Stunden auf See hatten wir in der Marina in Adamas (Google Maps) am Schwimmsteg festgemacht. Kurz darauf sind wir schon in die Oberstadt nach Pláka gefahren, um uns den eindrucksvollen Sonnenuntergang anzusehen…
Die nächsten Tage segelten wir gegen den Uhrzeigersinn um die Insel Milos. Hier nur ein paar erste Bilder. Später wird es dazu einen ausführlichen Revierbericht geben, da diese Insel enorm sehenswert ist…
Noch viel länger hätten wir hier auf Milos verweilen können. Doch wir mussten weiter. Nach einer weiteren Nacht vor Anker auf der Insel Kimolos (Google Maps) fanden wir auf der Südwestküste der Insel Poliegos weitere traumhafte Ankerbuchten (Google Maps). Großteils sogar für uns alleine…
Traumhaft schön hier, oder? Trotzdem mussten wir weiter und zwar zur etwas südöstlicher gelegenen Insel Folégandros (Google Maps). Eine weitere sehr schöne Insel, die sich sehr hochwertig positioniert hat. Vor allem Franzosen, Italiener und Deutsche mit dem gewissen Kleingeld in der Tasche lieben diese Insel. Auch uns gefällt es hier wieder mal sehr gut, aber seht selbst…
Natürlich sind wir auch in die Oberstadt hinauf gewandert, in die sogenannte Chóra, die griechische Bezeichnung des Inselhauptortes. Am nächsten Tag segelten wir dann noch zur östlich gelegenen Insel Sikinos (Google Maps) weiter, wo wir abends natürlich auch wieder die Chóra besuchten. Diesmal aber per öffentlichem Inselbus. Am Donnerstag ging es dann bei Regen, dafür mit guten achterlichen Winden von 10 bis 30 Knoten Richtung Santoríní.
Bereits am Nachmittag klarte es schon wieder auf, und die Insel zeigte sich wie bekannt von seiner fotogenen Seite. Meine Crew checkte nach 422 gemeinsam gesegelten Seemeilen im Süden Santorínís nahe der Marina Vlichada (Google Maps) aus und ich schnappte mir gleich im Anschluss einen Motorroller um die Insel zu erkunden. Hier ein paar Impressionen zur griechischen Kultinsel Santoríní…
Die Hafeneinfahrt war zu dem Zeitpunkt als wir dort waren gerade wieder einmal so stark versandet, dass wir es nicht in die Marina schafften. So ankerten wir eben etwas südlich der Hafeneinfahrt und fuhren mir dem Dinghy an Land (Google Maps).
Samstag, 10.06. von Santoríní nach Athen
Zwei gute Schulfreunde begleiteten mich von Santoríní hinauf nach Athen. Als erstes Etappenziel steuerten wir die Partyinsel Ios (Google Maps) an, auf der wir vor 21 Jahren gemeinsam unseren Abschluss zum Wirtschaftsingenieur feierten. Und wir hatten dort zwei Tage lang die Nächte sprichwörtlich zum Tag gemacht und jede Menge Spaß dabei…
Danach ging es bei 20 bis 25 Knoten Wind und kurzer steiler Meltemiwelle 30 Seemeilen gegenan Richtung Sifnos (Google Maps)…
… wo wir als Entschädigung für den ruppigen Segeltag vorzüglich gegessen haben. Das mehrgängige Menü in Haubenqualität begeisterte uns alle.
Am nächsten Tag ging es von Sifnos 26 Seemeilen weiter nach Serifos (Google Maps). Wieder alles schön unter Segeln. Eine Wanderung hinauf zur Chóra mit lohnenswerter Aussicht haben wir natürlich auch gemacht…
Erst am nächsten Nachmittag gingen wir Anker auf und segelten weiter Richtung Norden nach Kythnos, wo der nächste fotogene Ankerplatz (Google Maps) auf uns wartete. Aber man merkt es, dass wir nun in die Reichweite der Athener Yachtcharterbasen eingedrungen sind. Die Ankerplätze werden von Tag zu Tag signifikant voller…
Wieder erst am frühen Nachmittag des nächsten Tages gingen wir Anker auf und machten uns auf den Weg nach Kea, wo wir uns in der gut geschützten Bucht im Nordwesten einen sicheren Ankerplatz (Google Maps) suchten…
Am Freitag ging es dann bei etwas durchwachsenem Wetter mit teilweisen Regenschauern nach Lavrion in die Olympic Marina (Google Maps). Ungern verließen mich meine Schulfreunde – wir hätten es noch viel länger miteinander ausgehalten. Freue mich jetzt schon, wenn ihr wieder mal mitkommt! Genau 150 Seemeilen haben wir in dieser Woche zurückgelegt. Insgesamt sind es 1.232 Seemeilen seit Lignano. Bis dato läuft die Segelsaison wie am Schnürchen. So kann der Segelsommer weitergehen!
Samstag, 17.06. Goldene Hochzeit: Törn mit meinen Eltern im Saronischen Golf
Weiter ging die Reise mit meiner Familie. Meine Eltern kamen angeflogen, um ihre goldene Hochzeit mit uns an Bord unserer SY NAMBAWAN zu feiern. Diese Chance des Mitsegeln ließ sich auch meine Nichte nicht entgehen, und so verbrachten wir eine wunderschöne und relaxte Segelwoche im Familienverbund. Zuerst segelten wir bei immer noch kühlen 21 Grad und oftmaligem Regen nach Hydra, wo wir in der Madrakibucht (Google Maps) ankerten und von dort zu Fuß nach Hydra-Stadt wanderten…
Mehr über die kultige Künstlerinsel erfährt ihr hier. Nachdem es meinen Eltern hier so gut gefallen hatte, blieben wir gleich mehrere Nächte vor Anker. Weiter ging die Reise nach Dokos (Google Maps), wo wir bei einem romantischen Sonnenuntergang das Goldene Hochzeitspaar hoch leben ließen…
Über Poros (Google Maps)…
… und vom Tempel des Poseidon (Google Maps)…
… ging es wieder retour nach Lavrion (Google Maps). Schön war’s! Ich hoffe, ihr kommt bald wieder mal mit.
Samstag, 24.06. gemütliche Badetörnwoche im Saronischen Golf
Mit neuer Crew ging es nochmals zurück an die Hotspots im Saronischen Golf. Also zuerst eine weitere Nacht vor dem Tempel von Poseidon, dann weiter nach Poros, wo wir einen lieben Segelfreund (Toni Foidl) von mir trafen, der die gesamte Segelsaison mit seinem Kat Cataya im Saronischen Golf verbrachte. Natürlich hat er mir dabei sofort viele seiner Insidertipps verraten. Danach ging es nochmals weiter nach Hydra und am nächsten Tag 20 Seemeilen weiter westlich nach Spetses, wo wir vor einer sehr noblen Taverne einen Ankerplatz mit Landleine zur Tavernenmole fanden (Google Maps)…
Nun wurde es von Tag zu Tag heißer – die erste Hitzewelle in diesem Segelsommer war im Anmarsch. Im Südwesten von Ägina in einem kleinen Fischerdorf (Google Maps) verbrachten wir eine weitere Nacht, bevor wir die frei laufenden Pfaue und Damhirsche auf der kleinen Insel Moni besuchten…
Wie Ihr sehen könnt, ist hier auch die Wasserqualität mehr als in Ordnung. Am Bild im Vordergrund der Kat Cataya vom Toni und im Hintergrund unsere SY NAMBAWAN. Hier unser Ankerplatz auf Google Maps.
Als nächstes erkundeten wir noch die Insel Agistri, wo wir in der Taverne Aponissos (Google Maps) diesen gut zubereiteten Tuna serviert bekommen haben. Ein Träumchen, oder?
Nach ein paar weiteren Badestopps auf unbewohnten Inseln endete die Badetörnwoche in Korfos bei Papa George, vor dessen Taverne man kostenfrei anlegen darf (Google Maps). Seine Fisch- und Fleischgerichte sind übrigens auch sehr zu empfehlen! Die heißeste Segelwoche der heurigen Saison geht hier zu Ende.
Samstag, 01.07. Eine Woche Einhandsegeln durch den Saronischen Golf
Sieben Wochen war ich nun durchgehend unterwegs mit 1.466 Seemeilen im Kielwasser. Daher hatte ich mir mal eine Woche Pause zum Durchatmen und Warten des Schiffes verordnet. Und das war auch eine gute Entscheidung. Den Samstag und Sonntag blieb ich noch bei Papa George und danach verholte ich unsere SY NAMBAWAN in den hinteren Teil der Bucht und ging dort vor Anker. Zur immer noch anhaltenden Hitzewelle gesellte sich für einige weitere Tage Starkwind mit bis zu 35 Knoten. So musste ich in dieser Hitze auch noch Ankerwache halten – da hätte ich mir eine erholsamere Woche alleine an Bord vorgestellt.
Nachdem der Wind auf 20 Knoten abgeflaut war, segelte ich einhand weiter nach Salamina um einen griechischen Freund zu besuchen, der einen Badestrand und eine Taverne bewirtschaftet (Google Maps). George chauffierte mich wie bereits vor einigen Jahren schon mal mehrmals quer durch die Insel um z.B. den gebrochenen Hecksitz provisorisch bei einem Tischler neu anfertigen zu lassen. Auch weitere Ersatzteile für den Betrieb der Süßwasserpumpe sowie neue Köder für die Schleppangel haben wir nach langem Suchen auf der Insel ausfindig gemacht. An den Abenden verwöhnten mich George und sein Team mit täglich frisch gegrilltem Fisch- und Fleischspezialitäten aus der eigenen Taverne.
Wie immer verging die Zeit viel zu schnell. Die freie Woche hatte mir aber gut getan. Es war für Körper und Geist einmal gut, nicht jeden Tag einen neuen Ankerplatz aufzusuchen, sondern einmal für ein paar Tage auf einem bereits bekannten Platz zu bleiben. Am Freitag musste ich aber wieder weiter und ging bereits um 05:45 Uhr Anker auf und segelte bei bis zu 30 Knoten Halbwind unter Rumpfgeschwindigkeit die 35 Seemeilen weiter nach Lavrion in die Olympic Marina. Das längsseits Anlegen an der Tankstelle und das alleinige Einparken in den engen Liegeplatz mit Wind querab funktionierten perfekt, was mich schon stolz machte…
Samstag, 08.07. Oneway Meilentörn von Athen / Lavrion bis nach Kreta
Mit neuer Crew ging es zum Warming Up hinaus zur Insel Kea (Google Maps). Am nächsten Tag gleich 60 Seemeilen mit gutem achterlichen Meltemi weiter zur Insel Paros nach Naoussa (Google Maps)…
Am nächsten Tag ging es zuerst nördlich der Insel Naxos weiter nach Osten und dann weiter Richtung Süden zur Insel Amorgos, wo wir bereits am späten Nachmittag vor dem Hafen Katapola ankerten (Google Maps). Kurze Zeit später hatten wir uns auch schon einen Motorroller ausgeliehen und erkundeten die Insel. Hier ein paar Impressionen der sehr sehenswerten Insel…
Wie ihr seht, erlebten wir wieder mal sehr intensive Tage an Bord unserer NAMBAWAN und nebenher noch bei den abendlichen Inselerkundungen. Trotzdem lichteten wir am nächsten Tag den Anker wieder zeitig in der Früh und segelten gute 50 Seemeilen weiter zur Schmetterlingsinsel der Ägäis, wie die Insel Astipalea wegen ihrer Landschaftsform genannt wird…
Auch hier hätte es wieder unzählige schöne Ankerbuchten im Süden der Insel gegeben. Wir haben uns für die Ormos Maltezana (Google Maps) entschieden. Mit einer kurzen Inselwanderung ließen wir den Tag ausklingen. Nachdem für den nächsten Tag ein etwas kürzerer Schlag mit lediglich 35 Seemeilen am Programm stand, konnten wir endlich mal ein wenig ausschlafen. Trotzdem hissten wir schon wieder um 9:15 Uhr die Segel und weiter ging es bei enorm böigem Wind zur Insel Anaphi (Google Maps). Gerade bei den Kaps hätten wir im Nachhinein gesehen ruhig etwas mehr reffen können…
Der Aufstieg in die Chóra zahlt sich definitiv aus – wir haben ihn auch in der Nachmittagshitze locker geschafft. Oben wird man mit einer super Aussicht und einigen netten und guten Tavernen belohnt…
Beim Abendessen beschlossen wir spontan, die Überfahrt nach Kreta gleich nach dem Abstieg mit einer Nachtfahrt zu starten. Gesagt, getan – so segelten wir mit Halbwindkurs genüsslich unter gutem Mondlicht gen Süden. Bereits um 9:00 Uhr Vormittags ankerten wir in der Nähe von Agios Nikolaos und erholten uns in der ruhigen Ankerbucht (Google Maps) von der nächtlichen Rauschefahrt. Am Nachmittag ging es dann weiter in die Marina von Agios Nikolaos (Google Maps). Am Freitag hatten wir noch eine anstrengende Etappe vor uns. Bis nach Heraklion (Google Maps) legten wir 54 Seemeilen über Grund zurück. Den Wind, der zwischen 15 und 25 Knoten stark war, hatten wir leider gegen uns. Bis am Nachmittag kreuzten wir brav gegen den Wind auf. Dabei kontrollierte uns auch die Coast Guard auf offenem Meer…
Da wir noch bei Tageslicht ankommen wollten und es nicht sicher war, ob wir überhaupt einen Liegeplatz in der ziemlich kleinen Marina bekommen würden, motorten wir das letzte Stück. Somit hatten wir in dieser Woche stolze 334 Seemeilen in einer durchwegs rauen Meltemi-See zurückgelegt.
Nachdem dieser Beitrag ohnehin schon enorm lang geworden ist, wird er in mehrere Teile aufgeteilt. Ich hoffe, Ihr habt durch unseren Törnbericht einen guten Einblick in unsere sehr erfolgreich verlaufene Segelsaison 2017 gewinnen können. Wenn Ihr Fragen oder Anmerkungen dazu habt, schreibt gerne einen Kommentar am Ende der Seite. Ich freue mich natürlich auch, wenn Ihr den Beitrag in Eurem Freundeskreis teilt.
Hier noch ein paar interessante weiterführende Links.
Empfohlene Revierführer und Seekarten
Wir haben so ziemlich alle gängigen Hafenhandbücher und Revierführer vom bereisten Seegebiet. Folgende Literatur der Region verwenden wir persönlich gerne und können sie Euch auch guten Gewissens weiterempfehlen…
Hafenguide Griechenland 1* von Per Hotvedt, beinhaltet folgende Seegebiete: Albanien, Ionisches Meer inklusive Peloponnes, Golf von Korinth, der Küste von Athen einschließlich des Saronischen Golfs. Der sehr umfangreiche Hafenguide ist zwar teuer aber sein Geld wert. Durch die Luftaufnahmen aller beschriebenen Häfen und Ankerbuchten und die dazugehörenden Hafenpläne weiß man vorher schon genau, ob der angestrebte Ort auch den Wünschen der Mannschaft entspricht.
Charterführer Ionisches Meer* von Andreas Fritsch, beinhaltet das Revier von Korfu bis nach Zakynthos. In mehreren Routenvorschlägen werden die Highlights der Gegend und alle wichtigen nautischen Informationen zu Häfen und Ankerplätzen in kompakter Form dargestellt. Ideal für SeglerInnen, die sich in kurzer Zeit einen Überblick über das Revier verschaffen wollen.
Charterführer Kykladen* von , beinhaltet das Revier von Athen bis nach Santorin oder Milos. In mehreren Routenvorschlägen werden die Highlights der Gegend und alle wichtigen nautischen Informationen zu Häfen und Ankerplätzen in kompakter Form dargestellt. Ideal für SeglerInnen, die sich in kurzer Zeit einen Überblick über das Revier verschaffen wollen.
Törnführer Griechenland* von , beinhaltet folgende Seegebiete: Attikaküste, Petalischer Golf, Südlicher Euböa-Golf, Südteil von Euböa und die Kykladen.
Seekarten* von Imray für das Ionische Meer. G12, G121, G13, G14, G15 und G16 sind bei uns alle als Backup neben den elektronischen Seekarten am Schiff vorhanden.
Seekarten* von Imray für das Ägäische Meer. G3, G2, G14, G31, G33 sind bei uns alle als Backup neben den elektronischen Seekarten am Schiff vorhanden.
Korfu Reiseführer inkl. Paxos und Antipaxos* von Hans-Peter Siebenhaar. Wir schätzen die Reise- und Wanderführer vom Michael Müller Verlag sehr – speziell deren individuelle Wandertipps.
Peloponnes Reiseführer* von Hans-Peter Siebenhaar. Wir schätzen die Reise- und Wanderführer vom Michael Müller Verlag sehr – speziell deren individuelle Wandertipps.
Kykladen Reiseführer* von Eberhard Fohrer. Wir schätzen die Reise- und Wanderführer vom Michael Müller Verlag sehr – speziell deren individuelle Wandertipps.
8 Comments
Toller Segelblog. Macht richtig Spass zu lesen. Wir haben jetzt auch angefangen einen Blog zu schreiben. Gerne mal lesen und uns Feedback geben
Freut uns, dass Dir unser Segelblog gefällt.
Eurer ist ja noch jung aber auf einem guten Weg.
Viel Spaß weiterhin,
LG Markus
Hallo!
Der Blog ist hervorragend und macht richtig Lust auf Griechenland. Ich denke, das wird das Ziel für die erste Septemberwoche 2018.
Womit ich mich etwas schwer tue ist die Revierauswahl. Haben sie vielleicht einen Tipp, in welchen Regionen man im September guten Wind und nicht zu viele andere Segler findet?
Viele Grüße
Mario
Hallo Mario,
das freut uns, dass Dir unser Segelblog so gut gefällt!
Ich würde Euch entweder die Kykladen von Athen aus startend oder die liparischen Inseln von Korfu oder Lefkas aus startend empfehlen. Wir werden selbst zu der Zeit auch im ionischen Meer unterwegs sein. Vielleicht treffen wir uns ja wo spontan.
Fair Winds,
LG Markus
Servus Markus,
sehr schöne Anregungen. Ich glaube 2018 zieht es die Balou auch wieder nach Griechenland.
Liebe Grüße Martin
Hallo Martin,
freut mich, wenn wir Dir mit unserem Törnbericht wieder Gusto auf Griechenland gemacht haben. Wäre schön, wenn wir uns dann wieder mal wo in einer schönen Bucht treffen würden…
LG Markus
Lieber Markus
super Beitrag und geniale Bilder, könnte sofort los.
Viele Grüße
Torsten
Hey Torsten,
danke für das positive Feedback!
Ja, da geht es mir nicht anders – jetzt müssen aber zuerst mal die ganzen Revierberichte und Vorträge erstellt werden. Aber auch das Aufarbeiten der ganzen Bilder macht Spaß!
Hoffe, wir treffen uns nächste Saison mal wo in einer so schönen Ankerbucht und können dann mal ein kleines Matchrace mit unseren Booten machen… 😉
Bis bald
Markus
PS: Vielleicht kommen wir ja in den Weihnachtsfeiertagen bei Euch auf eine gemeinsame Schitour vorbei.