Von Lymington über Cowes nach Hamble mit Nachtansteuerung
Das war eine ziemlich kalte Nacht. Wir hatten am Abend beim Schlafen gehen die Heizung abgedreht und heute Morgen nur noch 7 Grad Celsius im Schiff. Aber es dauerte nicht lange, bis die Standheizung die Salontemperatur wieder auf angenehme 20 Grad erwärmte. Ich hatte in der Zwischenzeit den Sonnenaufgang bei einem kurzen Landgang eingefangen…
Nach einem ersten wärmenden Kaffee am Schiff sind wir dann noch ins nahegelegene Boat House Cafe gegangen, wo der Besitzer gerade selbst einen gemütlichen Kaffee mit seiner Frau im Freien genoss. Bei +3 Grad Celsius in kurzer Hose! Die Engländer dürften definitiv ein anderes Kälteempfinden als wir haben!
Nach einem deftigen English Breakfast und gut funktionierendem W-Lan legten wir ab und schlängelten uns den engen Kanal wieder hinaus auf den Solent. Boje über Bord-Manöver unter Segeln und unter Motor im Strömungsgewässer folgten bei 6 bis 7 Beaufort Windstärke.
Dann nahmen wir Kurs Richtung Cowes auf, wo wir auch einigen anderen Ausbildungsbooten begegneten…
Das Wetter war schön sonnig und gar nicht so kalt. Zwischendurch konnte man sich auch immer wieder einmal im Salon mit einer heißen Tasse Tee oder einer Suppe wärmen. Das hätte ich mir viel unangenehmer vorgestellt.
Am späten Nachmittag erreichten wir dann die Einfahrt von Cowes…
In Cowes machten wir dann einen Zwischenstopp und legten an einem der zahlreichen Schwimmstege an. Rene wollte in der Stadt ein neues Ölzeug kaufen, das dort oft wesentlich günstiger als bei uns angeboten wird. Also stapften wir alle gemeinsam mit Ölzeug bekleidet in die Stadt. Es dauerte nicht lange, bis wir ein geeignetes Musto HPX Offshore Ölzeug für Rene fanden. Ich kaufte mir dann auch noch “Extreme Waterproof Boots” von Henri Lloyd und Knieschoner von Spinnlock. Am Weg retour aufs Boot wurde es schon wieder dunkel, und wir waren alle hungrig. Heinz kochte uns ein gutes warmes Abendessen, während wir uns auf die bevorstehende Nachtfahrt vorbereiteten. Lichterkennungen einprägen, Gezeiten- und Strömungsberechnungen, mögliche Kursführung bei vorherrschendem Gegenwind planen etc.
Unser heutiges Etappenziel sollte Port Hamble sein.
Die Navigation dorthin führten wir natürlich wieder ohne elekronische Hilfe durch. Faszinierend, wie viele andere Segler, Motorboote, Fähren und Großschiffe um diese Jahreszeit und vor allem nachts hier noch unterwegs sind.
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